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Heizung: Wie du beim Heizen CO2 sparst – und trotzdem nicht frierst

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Kuschelig warm soll es sein – das geht aber auch ohne Energieverschwendung.Bild: www.imago-images.de / Panthermedia
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Wie du beim Heizen CO2 sparst – und trotzdem nicht frierst

19.10.2020, 08:2329.12.2020, 13:33
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Die Temperaturen sinken, die Nächte werden länger, Regen klopft gegen die Fensterscheibe und am liebsten würden wir das Bett die nächsten fünf Monate gar nicht mehr verlassen. Die schlechte Nachricht: Das geht leider nicht, zumindest nicht bei halbwegs funktionierendem Berufs- und Sozialleben. Die gute: Die Heizung sorgt dafür, dass das Leben auch oberhalb der Bettdecke erträglich bis lebenswert ist.

Doch das kuschlig warme Zuhause hat seinen Preis – nicht nur aus finanzieller Sicht, sondern auch mit Blick auf die Emissionen, die durch das Heizen entstehen. Denn viele Haushalte heizen nicht mit erneuerbaren Energien, sondern mit fossilen Energiequellen wie Erdgas. Etwa 30 Prozent unseres CO2-Ausstoßes entstehen allein durch das Heizen und Beleuchten unserer Wohnungen.

Um diese Emissionen – und Heizkosten – zu senken, wäre es natürlich das effektivste, die Wohnung zu sanieren oder die Heizung umzurüsten. Das ist in vielen Fällen zugegebenermaßen unrealistisch. Doch es gibt trotzdem Mittel und Wege, das Heizen umweltfreundlicher und günstiger zu machen. Und das selbst, wenn deine Wohlfühltemperatur oberhalb der 20-Grad-Marke liegt. Denn so sehr uns das Klima auch am Herzen liegt: Frieren ist keine Option.

Heizkörpernische isolieren

Vor allem an den Außenwänden eines schlecht isolierten Altbaus kann viel Heizungswärme verloren gehen. Es lohnt sich deshalb, die Wand, vor der der Heizkörper steht, zu dämmen, beispielsweise mit einer aluminiumbeschichteten Dämmplatte aus dem Baumarkt. Dabei gilt: je dicker, desto besser. Dünne Dämmfolien bringen meist nicht viel. Achte außerdem darauf, dass du das Dämmmaterial gut anklebst – wenn Hohlräume zwischen Dämmung und Wand entstehen, besteht die Gefahr, dass sich Schimmel bildet.

Rollläden runter

Bevor wir schlafen, ziehen wir die Vorhänge zu oder lassen den Rollladen runter, logisch. Es lohnt sich aber, sie schon ein paar Stunden früher zuzuziehen – zu sehen gibt es in der Dunkelheit des Winters ja sowieso nichts mehr und auf dem Präsentierteller der Nachbarn müssen wir unseren Abend auch nicht unbedingt verbringen. Und: Dank der Rollläden oder Vorhänge entweicht weniger warme Luft. Bis zu 20 Prozent geringer kann der Wärmeverlust an den Fenstern dadurch sein.

Stoßlüften statt Fenster kippen

Nicht wirklich neu, deswegen aber nicht weniger wichtig: Wer richtig lüftet, verbraucht weniger Energie – und darüber hinaus ist Stoßlüften auch gesünder als stundenlang das Fenster gekippt zu lassen. Denn nur so findet ein richtiger Luftaustausch statt. Kipplüften dagegen sorgt vor allem dafür, dass die Wände auskühlen.

Den Körper nicht auskühlen lassen

Im Wohnbereich reichen 20 Grad völlig aus und im Schlafzimmer erholt man sich bei 16 bis 19 Grad bestens – Studien über die perfekte Raumtemperatur gibt es zuhauf. Nützt aber alles nichts, wenn man eine Frostbeule ist, die bei 20 Grad noch zittert und deren persönliche Wohlfühltemperatur bei 22 Grad erst losgeht. Trotzdem: Je höher die Körpertemperatur ist, desto besser lässt sich eine geringere Raumtemperatur ertragen. Warme Getränke wie Tee oder Kakao helfen genauso, den Körper warmzuhalten, wie – logisch – warme Socken, Pullover oder Schals. Und auch ein bisschen Bewegung hält den Kreislauf in Schwung und die Körpertemperatur hoch.

Bewusster Heizen

Wer die Körpertemperatur hochhält, kann auch den folgenden Tipp beherzigen. Denn auch, wenn manch einer es nicht gerne hören: Zu viel heizen schadet nicht nur dem Geldbeutel und der Umwelt, sondern auch der Gesundheit. Wer den Winter bei molligen 24 Grad verbringt, bekommt nicht nur trockene Atemwege und Schleimhäute on top, sondern sorgt auch dafür, dass sich der Körper an hohe Temperaturen gewöhnt – und man künftig noch schneller friert. Um dem entgegenzuwirken, lohnt es sich, die Heizung erstmal nur ein wenig aufzudrehen und nur bei Bedarf zu erhöhen. Schon ein Grad weniger lohnt sich: Dadurch werden etwa sechs Prozent der Heizenergie eingespart.

Heizung frei halten

Wenn Vorhänge oder Möbel die Heizung verdecken, kann die warme Luft nicht zirkulieren und sich im Raum verteilen. Die Folge: Du musst unnötig viel heizen, bis es im Zimmer angenehm warm wird und verschwendest damit Energie. Also Vorhänge zur Seite ziehen und Bett, Schrank oder Sofa so platzieren, dass der Heizkörper nicht verdeckt wird.

Fenster und Türen abdichten

Die beste Heizung nutzt wenig, wenn die Wärme direkt wieder nach draußen entweicht – zum Beispiel, weil Fenster und Türen nicht richtig dicht sind und so Zugluft entsteht. Sollte das bei dir der Fall sein, musst du aber nicht gleich in neue Fenster investieren. Denn im Baumarkt gibt es Schaumstoff- oder Gummidichtungsbänder, mit denen porös gewordene Dichtungen an Türen und Fenstern relativ einfach wieder abgedichtet werden können.

Heizung entlüften

Wenn sich zu viel Luft in der Heizung gesammelt hat, kann diese nicht mehr richtig heizen. Du brauchst also mehr Energie, um die gleiche Temperatur zu erzeugen wie sonst. Zum Glück lässt sich das Problem einfach beheben, indem du die Heizung entlüftest. Zu Beginn einer jeden Heizperiode kann das nicht schaden. Spätestens, wenn die Heizung anfängt zu gluckern, solltest du aber aktiv werden.

Wohnfläche verkleinern

Okay, das klingt jetzt etwas radikal. Aber die effektivste Methode, um Heizkosten und CO2-Emissionen zu sparen, ist, mit weniger Wohnfläche auszukommen. Wer in einer WG lebt oder mit dem Partner zusammenwohnt, verbraucht logischerweise weniger, weil er sich die aufgeheizte Wohnfläche teilt. Und vielleicht lohnt es sich beim nächsten Umzug zumindest einmal darüber nachdenken, ob es wirklich die 100 Quadratmeter große, schlecht isolierte Wohnung mit hohen Decken und dünnen Fensterscheiben sein muss.

(ftk)

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Denkt man an die Weltmetropole New York City, erscheinen meist unweigerlich riesige Wolkenkratzer und die Silhouette der Wall Street vor dem inneren Auge. In der gesamten Stadt gibt es laut offiziellen Angaben rund 6000 Hochhäuser, die mehr als zwölf Stockwerke haben, viele davon im Financial District in Manhattan.

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