
Ein Radfahrer in Neu-Delhi hat freie Fahrt.Bild: www.imago-images.de / Amarjeet Kumar Singh
Nachhaltigkeit
24.04.2020, 20:2924.04.2020, 20:29
Seit Jahren leiden die Menschen im Norden Indiens, vor allem in der Hauptstadt Neu-Delhi, an massiver Luftverschmutzung. Regelmäßig werden gesundheitsgefährdende Werte überschritten.
Im Zuge der landesweiten Corona-Beschränkungen ist die Luftverschmutzung im Norden des Landes nun so gering wie seit 20 Jahren nicht mehr. Das geht aus einem Bericht der NASA hervor.
"Wir wussten, dass wir Veränderungen in der Zusammensetzung der Atmosphäre an vielen Orten feststellen würden", erklärt Pawan Gupta, Forscher der Universities Space Research Association (USRA) beim Marshall Space Flight Center der NASA. "Aber ich habe in Zentralindien noch nie so niedrige Aerosol-Werte zu dieser Jahreszeit gesehen wie jetzt."
Mithilfe von Satellitenbildern wurde die Aerosol Optische Dicke (AOD) der letzten Jahre miteinander verglichen. Dieser Wert misst die durch Partikel verursachte exponentielle Abschwächung der Sonnenstrahlung beim Durchlaufen der Atmosphäre.
So deutlich ist die Luftverschmutzung in Indien zurückgegangen

Die Satellitenbilder zeigen deutlich niedrigere Aerosol-Werte im Vergleich zu den letzten Jahren.bild: NASA Earth Observatory/Joshua Stevens
Forscher zeigen sich überrascht
Bereits in den ersten Wochen des Lockdowns, nach dem 25. März, wurden deutlich niedrigere Aerosol-Werte gemessen. Das sei jedoch auf eine Kombination der Ausgangsbeschränkungen und des starken Regens zurückzuführen, so Gupta. Der Regen hilft dabei, die Luft von Aerosolpartikeln zu reinigen. Nach starken Regenfällen steigt der Wert daher für gewöhnlich wieder an. Diesmal jedoch nicht.
Er stellt fest:
"Ich war echt beeindruckt, dass das Aerosol-Level nach dem Regen nicht wieder hochgegangen ist."
Pawan GuptaQuelle: NASA
Allerdings vermuten die Forscher, dass der Aerosol-Wert im Norden des Landes in den nächsten Wochen wieder leicht ansteigen wird. Grund dafür sind starke Westwinde, die Sand aus der Wüste in Richtung Hauptstadt wehen könnten.
Wie lange die Luft auch nach dem Lockdown noch besser bleiben wird, ist nicht gewiss. Jedoch ziehen die Forscher schon jetzt positive Schlüsse aus den Ergebnissen. Robert Levy, Leiter des Forschungsprojekts zur Messung von Aerosol erklärt:
"Wir haben die einzigartige Möglichkeit zu lernen, wie die Atmosphäre auf plötzliche Reduktion von Emissionen in einzelnen Sektoren reagiert. Das kann helfen zu unterscheiden, wie natürliche und menschengemachte Aerosol-Quellen die Atmosphäre beeinflussen."
Robert Levyquelle: nasa
(lau)
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