
Einer aktuellen Studie von OECD und IEA zufolge wurde Erdöl 2021 am stärksten subventioniert. Bild: iStockphoto / zhengzaishuru
Energie
Die Klimakrise ist in vollem Gang und überall deutlich spürbar. Dennoch werden einer aktuellen Studie von OECD und der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge fossile Energieträger vom Staat weiterhin gefördert. Im Jahr 2021 hätten sie sich sogar fast verdoppelt.
Dafür wertete die Studie getätigte Subventionen zu fossilen Energien in insgesamt 51 Ländern aus. Sie sind für etwa 85 Prozent des weltweiten Gesamtenergieaufkommens verantwortlich. Allein im Jahr 2021 wurden demnach 697,2 Milliarden US-Dollar für Fossile ausgegeben, im Vorjahr waren es 362,4 Milliarden US-Dollar.
Für dieses Jahr erwarten die Autor:innen der Studie zudem, dass die Subventionen angesichts des zunehmenden Energiebedarfs und der steigenden Energiepreise noch weiter ansteigen.
Erdöl wurde am stärksten gefördert
Insgesamt gingen 300 Milliarden US-Dollar an die Förderung von Erdöl, die Stromgewinnung aus fossilen Quellen wurde mit 210 Milliarden US-Dollar unterstützt. Erdgas bekam 166 Milliarden US-Dollar und Kohle knapp 20 Milliarden US-Dollar. Diese Entwicklung kritisiert der IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol scharf: "Subventionen für fossile Energieträger versperren den Weg in eine nachhaltigere Zukunft."

Mit einem symbolischen Ölbohrturm protestieren Aktivisten gegen die Beteiligung der Stadtwerke München an dem Erdöl Konzern Spirit Energy.Bild: www.imago-images.de / imago images
Auch der Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Mathias Cormann weist darauf hin, dass der russische Angriffskrieg zu dem starken Anstieg der Energiepreise geführt habe und die Energieversorgungssicherheit gefährde. "Deutlich höhere Subventionen für fossile Energieträger schaffen jedoch Anreize zur Energieverschwendung, ohne zwangsläufig bei den einkommensschwachen Haushalten anzukommen", sagt er.
Anstatt fossile Energieträger zu fördern und damit Energieverschwendung zu begünstigen, fordert Cormann Maßnahmen, die die Verbraucher stattdessen vor schweren Folgen von sich verändernden Marktkräften und geopolitischer Machtverhältnisse schützen würden. Nur so könnte dann garantiert werden, "dass Energie bezahlbar bleibt und die Versorgung gesichert ist, wir aber weiter auf CO₂-Neutralität zusteuern", betonte er.
(sb)
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