Mit einem pro-Kopf-Konsum von rund 60 Kilogramm im Jahr, ist die Kartoffel seit Jahrhunderten immer noch eine der beliebtesten Beilagen und Grundnahrungsmittel in Deutschland.
Ob als kalter Kartoffelsalat mit Gurke und Ei, als Kartoffelauflauf im Ofen zubereitet, mit Käse überbacken oder als Bratkartoffel in der Pfanne, mit Fleisch oder Fleischersatz-Produkten: Die Knollen sind vielseitig. Nur roh sollte die Kartoffel nicht gegessen werden, da sie dann nicht nur nicht besonders gut schmeckt, sondern auch den giftigen Stoff Solanin enthält.
Doch am liebsten mögen die Deutschen die Kartoffel als Pommes oder Kartoffelchips. Denn rund die Hälfte des Gesamtverbrauches fällt auf solche verarbeiteten Kartoffelerzeugnisse. Das ist auch der Grund, warum die Knolle in den USA einen eher schlechten Ruf genießt – sie gilt in der Ernährung als Dickmacher.
Fast egal, für welche Zubereitungsart: Kartoffeln kochen ist meist der erste Schritt – von Kartoffelsalat bis Kartoffelpüree. Doch was viele nicht wissen: dabei können auch einige Fehler gemacht werden.
Rezepte zur Zubereitung von Kartoffeln gibt es viele. Meist ist das Kochen der Kartoffel einer der ersten Schritte. Doch wie kocht man sie? Mit oder ohne Schale? Geschnitten oder im Ganzen? Und worauf sollte man dabei achten?
Ob geschält oder nicht, das ist Geschmackssache. Werden die Kartoffeln geschält, sollten sie anschließend in eine Schüssel mit Wasser gelegt werden, um frisch zu bleiben. Zudem sollten die Kartoffeln nicht zu groß und vor allem etwa gleich groß sein, um gleichmäßig zu garen.
Wichtig ist – bei jeder Art der Zubereitung in der Küche: Keime und grüne Stellen abschneiden. Mit größeren Trieben gehört die Kartoffel allerdings besser auf den Kompost. Denn: Beim Keimen kommt das giftige Solanin, das in der Schale enthalten ist, in das Innere der Kartoffel.
Wer Triebe direkt verhindern will, dem ist gut damit geraten, die Knollen kühl, luftig und dunkel zu lagern. Ein Tipp: ein bis zwei Äpfel zu den gelagerten Kartoffeln zu legen, soll das Keimen komplett unterdrücken.
Beim Kochen sollte dann darauf geachtet werden, dass das Wasser vorher ausreichend gesalzen wurde und die Kartoffeln nur etwa zu einem dreiviertel mit Wasser bedeckt sind. Nach etwa 20 Minuten sind die Knollen dann fertig.
Anschließend sollte das Wasser aus dem Kochtopf entfernt werden. Allerdings nicht etwa in den Ausguss gekippt, sondern in eine Schüssel oder ein anderes Gefäß. Denn das Kartoffel-Wasser ist ebenso vielseitig wie die Knolle selbst.
Tipps zur Verwendung des Kartoffel-Wassers: Durch die enthaltenen Mineral- und Nährstoffe ist es beispielsweise gut einsetzbar zum Blumengießen, für Soßen und Eintöpfe oder zum Backen von Pizza oder Brot.
Ein weiterer Fehler, der oft gemacht wird, ist, Kartoffeln nicht richtig wieder aufzuwärmen. Denn die Knollen vom Vortag sind zwar laut dem Verbraucherportal "Ökotest" teilweise noch gesünder, als die frisch zubereiteten. Sie sollten allerdings bei mindestens 70 Grad für einige Minuten im Topf noch mal gekocht werden. Andernfalls können sie bei einigen Menschen Verdauungsprobleme auslösen.
Doch mit Kartoffeln lässt sich nicht nur Hausmannskost zubereiten, sondern auch Rezepte der Gourmetküche.
Übrigens: Wer an dieser Stelle auch an die bekannte Süßkartoffel gedacht hat, irrt. Denn die ähneln zwar optisch ihren Verwandten, jedoch zählen sie – anders als die Kartoffeln – nicht zu den Nachtschattengewächsen, sondern zu den Windengewächsen.
Doch es gibt einige außergewöhnliche Kartoffelsorten, die du vermutlich noch nicht kanntest: schon mal was von Vitelotte, blauer Schwede, blaue Elise, blaue Anneliese oder St. Galler gehört?
Sie alle eint ihre Farbe: Diese Kartoffeln sind nicht etwa gelb oder rötlich, wie die meisten Sorten, sondern lila.
Rund 100 verschiedene lila Sorten von Kartoffeln gibt es. Die Aufgeführten sind die beliebtesten und verbreitetsten. In der Zubereitungsart unterscheiden sie sich nicht zu ihren Verwandten, ihr Geschmack hingegen wird als leicht nussig bis Maronen-ähnlich beschrieben.
Die blauen oder lila Kartoffeln kann man nicht nur mit Schale essen, sie sind auch besonders gesund. Die enthaltenen natürlichen Farbstoffe gelten als Heil-Lebensmittel und wirken sich positiv im Körper aus.
Wem herkömmliche Kartoffeln also zu langweilig sind, der sollte mal blaue Kartoffeln ausprobieren.