In den Großstädten hat sie vermutlich jede:r schonmal gesehen: die blauen Fahrräder von Swapfiets. Wer ein Fahrrad-Abonnement hat, kann mit ihnen die Straßen unsicher machen – und zwar ohne selbst ein Fahrrad zu besitzen und für dessen Instandhaltung verantwortlich zu sein.
Das holländische Unternehmen, das hinter dem Fahrrad-Abo-Modell steckt, hat jetzt Großes vor in Deutschlands Hauptstadt. Es wird nämlich sukzessive Pkw-Parkplätze von der Stadt Berlin übernehmen und in Parkplätze für Fahrräder umwandeln.
Mit dem neuen Plan will Swapfiets die Hauptstadt entlasten. Denn die Zahl der Radfahrer:innen in Berlin ist hoch und der Bedarf an Stellplätzen dementsprechend groß. Die Umwandlung von Pkw-Parkplätzen in Fahrrad-Parkplätze soll dabei helfen, die Vielzahl an Rädern sicher abstellen zu können.
Einen ersten Prototyp der überdachten Parklets hat das Unternehmen bereits symbolisch vor dem Berliner Verkehrsministerium in der Invalidenstraße errichtet. Weitere dieser Parkplätze sollen im stark befahrenen Zentrum entstehen und in den kommenden Monaten auch auf die Randbezirke der Hauptstadt ausgeweitet werden.
Eine Entscheidung des Berliner Senats, laut der für Fahrräder seit Januar 2023 auf öffentlichen Parkplätzen keine Gebühren mehr gezahlt werden muss, hat das Vorhaben von Swapfiets überhaupt erst möglich gemacht. In Zukunft sollen allerdings nicht nur in Berlin, sondern auch in Köln und Hamburg Parklets für Fahrräder errichtet werden.
Andre Illmer, Geschäftsführer von Swapfiets Deutschland, sagt zu dem Projekt: "Die Parklets werden die Situation für Radfahrer*innen und somit letztlich für den gesamten Straßenverkehr verbessern. Swapfiets gibt den Anstoß für den Weg zu einer lebenswerteren Stadt der Zukunft. Wir sind zuversichtlich, für die Berlinerinnen und Berliner als auch die Umwelt einen großen Mehrwert zu schaffen."
Swapfiets erhofft sich aufgrund seiner neuen Parkplätze auch, mehr Menschen dazu zu bringen, das Fahrrad anstelle vom Auto für die Fahrt zur Arbeit oder zum Arzt zu nutzen. So würde der Autoverkehr in der Stadt reduziert und zudem eine Menge schädlicher Emissionen eingespart werden.