Wir alle kennen Bilder von brennenden Wäldern im Amazonas. Gerodet wird seit Jahrzehnten: Vor allem für den Anbau von Soja, das an unsere Tiere verfüttert wird, aber auch für Palmöl, Holz, Papier und Bodenschätze wird der Regenwald abgeholzt.
Umweltorganisationen appellieren schon lange: Das Roden muss aufhören. Denn der Regenwald ist maßgeblich für unser Weltklima verantwortlich.
Zwar wurde im vergangenen Jahr erstmals seit Jahrzehnten weniger Regenwald abgeholzt als in den Jahren zuvor, dennoch bewegt sich der Regenwald auf einen kritischen Punkt zu: Wird noch mehr Wald abgeholzt, könnte das Ökosystem kippen – und zur Wüste werden.
Besser sieht die Lage in der Dominikanischen Republik aus, wie "El País", die größte Tageszeitung Spaniens, berichtete. Dort wurde binnen zehn Jahren ein Fünftel der Fläche, die zuvor gerodet wurde, wieder begrünt.
Verantwortlich für diesen Erfolg ist unter anderem das Umweltprojekt Plan Yaque. Dieses hat das Ziel, die nachhaltige Entwicklung des Yaque del Norte-Flussbeckens voranzutreiben. Mit einer Länge von 296 Kilometern ist der Yaque del Norte der längste Fluss des Karibikstaates.
Laut dem Global Nature Fund, einer internationalen Stiftung für Umwelt und Natur, wurde in einigen Regionen der Dominikanischen Republik besonders in den 80er-Jahren aufgrund des Zuckerrohranbaus und des Abbaus von Gold, Nickel und Silber viel Wald abgeholzt.
Auch das Bevölkerungswachstum und unkontrollierter Tourismus bedrohten laut "El País" den Erhalt der Artenvielfalt in der Dominikanischen Republik.
Bereits 2009 entschloss sich der Ingenieur Humberto Checo daher dazu, das Einzugsgebiet rund um den Fluss Yaque del Norte wieder aufzuforsten. "Es war offensichtlich. Die Berge blieben kahl, weil das Holz verkauft worden war, die Menschen Vieh züchteten oder Getreide anbauten. Wir mussten etwas tun", sagte er gegenüber "El País".
Dreißig staatliche Organisationen und NGOs wirken an dem Projekt mit. Ihr Plan ist es, Landbesitzer:innen davon zu überzeugen, dass die Aufforstung auch zu ihrem Vorteil ist. Mehrere Teams reisen dafür durch das Gebiet, klappern Bauernhof für Bauernhof ab.
Ihre Message für die Landbesitzer:innen und Bauern: Pflanzt Bäume. Denn das werde in zehn bis 15 Jahren ihre Wasserzufuhr sicherstellen.
Denn das Wasser in dem Karibikstaat wird immer knapper. Checo sagt, der Fluss verliere zwischen Regenzeit und Sommer 80 Prozent seines Wassers. Schuld seien immer längere Dürreperioden, die sich mit intensiven Regenzeiten abwechseln. Doch weil die Böden zu trocken sind, können sie den vielen Regen nicht aufnehmen. Wälder und funktionierende Ökosysteme sollen genau da helfen, denn sie können den Regen auffangen – und speichern.
Die vielen Dürren, der viele Regen – all das sind Folgen der Klimakrise.
Welche Probleme der fehlende Wald mitbringt, scheinen auch die Menschen vor Ort realisiert zu haben. Nach zehn Jahren intensiver Arbeit durch das Projekt Plan Yaque und die Mitarbeit der Landbesitzer:innen wurden insgesamt knapp 20 Prozent der Flächen wieder begrünt.
Auch andere Umweltprojekte widmen sich der Wiederaufforstung in der Dominikanischen Republik, so auch die Welthungerhilfe. Ihr gemeinsames Ziel: Dort Wald anbauen und ermöglichen, wo er einst gerodet wurde. Für eine bessere Zukunft und mehr Ernährungssicherheit.