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"Klimateller": Studierendenwerke fördern klimafreundliches Mensa-Essen

ARCHIV - Zum Themendienst-Bericht vom 3. November 2022: Nur immatrikuliert, um das Mensa-Essen günstiger zu bekommen? Dann kann das Auswirkungen auf die Ihnen zustehenden Leistungen vom Staat haben. F ...
Wer in der Mensa isst, weiß oft nicht, woher das Essen stammt. Bild: dpa-Zentralbild / Monika Skolimowska
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Weniger Schnitzel: Studierendenwerke fördern klimafreundliches Essen

22.02.2024, 15:0622.02.2024, 15:20
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Was wir essen und wo wir einkaufen, hat einen großen Einfluss auf unser Klima. Es macht einen Unterschied, ob wir viel Schnitzel essen, durch Milch- und Fleischkonsum die Massentierhaltung fördern und ob die Avocado für unser Frühstück extra aus Peru eingeflogen wird.

Auch die Zubereitungsart beeinflusst die Klimabilanz unserer Mahlzeiten. Wenn der Backofen nur für ein Brötchen angestellt wird, kann jedenfalls nicht von einer energieeffizienten Zubereitung gesprochen werden.

Zu Hause fällt es leichter, auf eine umweltbewusste Ernährung und bewusstes Kochen zu achten. Im Restaurant oder der Uni-Mensa ist das schon schwieriger nachzuvollziehen.

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"KlimaTeller" vergibt Auszeichnung für umweltfreundliches Mensa-Essen

Das Projekt "KlimaTeller" will das verbessern und die Klimabilanz von Mensa-Essen transparenter machen. Das Ziel ist, pflanzenbasierte und klimafreundliche Menüs in Mensen zu fördern.

Aber wie genau funktioniert das?

Das Konzept ist recht simpel: Als "Klimateller" ausgezeichnet werden nur Gerichte, die mindestens 50 Prozent weniger Emissionen verursachen wie vergleichbare Gerichte. "Deshalb sollten rotes Fleisch (Rind, Schwein, Kalb und Lamm) sowie Milchprodukte mit einem hohen Fettgehalt nicht oder nur in geringer Menge auf dem KlimaTeller liegen", schreiben die Verantwortlichen auf ihrer Website.

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Per App können Mensen das Essen bilanzieren.Bild: KlimaTeller

Wie gut genau die Klimabilanz ist, lässt sich mit einer eigens entwickelten App berechnen. Dafür müssen lediglich die Zutaten, die Menge sowie die Anzahl der zubereiteten Portionen angegeben werden. Die App zeigt zudem Ideen für neue, nachhaltige Rezepte.

Hunderttausende Studierende könnten "KlimaTeller" testen

Insgesamt 11 Studierendenwerke machen jetzt bei dem Projekt mit, wie das vegane Wirtschaftsmagazin "Vegconomist" berichtet. Und es sind noch Plätze frei: Denn insgesamt sollen 20 Studierendenwerken teilnehmen können.

Damit könnten potenziell mehrere Hunderttausend Klimateller pro Tag über die Mensatheke gehen. Denn insgesamt gibt es nach Angaben des Deutschen Studierendenwerks 57 Studierendenwerke in Deutschland, die bundesweit mehr als 2,5 Millionen Studierende betreuen.

"Wir wollen durch das Projekt der automatisierten CO₂-Bilanzierung unserer Mensagerichte unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten", zitiert der Vegconomist den Produktentwickler für Hochschulgastronomie des Studentenwerks Niederbayern, Markus Bauer. Sein Studentenwerk nimmt bereits an dem Projekt teil.

Damit wolle man den Studierenden die Entscheidung für ein klimafreundliches Mittagsgericht so leicht wie möglich machen und möglichst viele dieser Mahlzeiten verkaufen. "Als Großanbieter von Mittagsverpflegung haben wir eine Verpflichtung, aber auch eine große Wirkungsmöglichkeit im Sinne des Klimaschutzes."

Die "KlimaTeller"-App ist als gemeinsames Projekt der Vereine "NAHhaft" und "Greentable" entstanden, die sich für nachhaltige Ernährung und Gastronomie einsetzen. Auch eine Förderung im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gab es bereits.

Forscher recyclen Wirkstoffe und Chemikalien aus alten Medikamenten

Alte Arzneimittel werden normalerweise entsorgt und dann verbrannt. Das ist eine große Verschwendung von Ressourcen, finden Forschende. Denn die Chemikalien, die sich in alten Tabletten und Kapseln befinden, können weiterhin nützlich sein. Die Wissenschaftler:innen der Uni Erlangen arbeiten deshalb an der Entwicklung von Verfahren, um mehr aus den alten Medikamenten herauszuholen. Sie wollen Wirkstoffe und Chemikalien aus verschiedenen Medikamenten recyceln und diese für mehrere Zwecke wiederverwenden. Das ist ihnen bereits gut gelungen.

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