Spätestens seit der Dokumentation "Plastic Planet" dürfte wohl den meisten bewusst sein, wie groß das Problem Plastik auf unserem Planeten wirklich ist. Tagtäglich wird neues Plastik in Massen produziert. Dabei sind die Mikropartikel des Stoffes bereits quasi überall. Auch dort, wo wir sie nicht sehen: im Wasser, auf Oberflächen und sogar in der Luft. Das ist sowohl schlecht für die Gesundheit, als auch für das gesamte Ökosystem der Erde. "Plastikverschmutzung ist ein enormer Stressfaktor für das Meer, das ohnehin schon unter der Klimakrise und dem Artenaussterben leidet", sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke der Deutschen Presse-Agentur.
Unabhängig von Mikroplastik gibt es in den Meeren dieser Welt auch viele größere Plastikteile – ob Flipflops, Flaschen oder sogar Luftmatratzen: Es gibt kaum etwas, das es dort nicht gibt. Ein großer Faktor sind entsorgte oder verloren gegangene Fischernetze. Ihnen sagt die Bundesregierung jetzt den Kampf an. Denn sie sind für Tiere im Meer – und letztlich auch für den Menschen – äußerst gefährlich.
Wer an einsame Stände dieser Welt reist, findet dort meist Müll in Massen. Bei der Survival-Show "7 vs. Wild" zeigt sich das einmal mehr: Dort finden die Teilnehmenden an den abgelegensten Orten Plastikmüll und Teile von Netzen. Der Eindruck trügt nicht: Diese Netze sind ein echtes Problem. "Geisternetze und andere Hinterlassenschaften der Fischerei machen mittlerweile bis zu 50 Prozent des Plastikmülls im Meer aus", sagt Lemke.
Die parlamentarische Staatssekretärin des Ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, Claudia Müller, beschreibt das Problem genauer: "Entsorgte oder verlorene Fischernetze treiben als unsichtbare Todesfallen durch unsere Meere." Zudem lösen sich ihr zufolge auch von den Netzen winzige Fasern und "verschmutzen als Mikroplastik die Ozeane". Nun solle das sinnlose Sterben verhindert werden.
Deutschland will eine führende Rolle im internationalen Kampf gegen Plastikverschmutzung einnehmen. Eine Initiative, der die Bundesregierung jetzt beitritt, will Netze aus dem Meer entfernen. Und nicht nur das: In Zukunft soll außerdem verhindert werden, dass Netze und andere Fischereigeräte einfach entsorgt werden.