Wer an Japan denkt, denkt vielleicht an Animes, Hochhäuser und verrückte Trends. Eher weniger hat man wohl unberührte Natur und Tiere im Kopf. Doch durch die belebten Straßen des Vergnügungsviertels Minami im japanischen Osaka fließt ein Fluss, der auch die Heimat unerwarteter Wildtiere ist. Kürzlich gab es dort einen großen Überraschungsfund.
Im Fluss Yodo wurden nur wenige Schritte von der Ebisu-Brücke entfernt Aale gefangen. Der Ort ist ein beliebtes Touristenziel und für nächtliche Feiern bekannt. Die Entdeckung ist deshalb umso spektakulärer, weil die Umweltverschmutzung in Osaka in der Vergangenheit ein ernsthaftes Problem war, insbesondere entlang der Flüsse und Wasserwege der Stadt.
Die industrielle Entwicklung und das Bevölkerungswachstum in Osaka führten im Laufe der letzten Jahrzehnte zu einer starken Verschmutzung dieser Gewässer, was sich negativ auf die Lebensqualität der Unterwasser-Bewohner:innen und die ökologische Vielfalt auswirkte.
Jedoch wurden in den letzten Jahrzehnten Maßnahmen ergriffen, um die Umweltverschmutzung zu bekämpfen und die Wasserqualität zu verbessern. Diese Bemühungen haben offenbar zu Fortschritten geführt, was der tierische Fund nun belegt.
Die Entdeckung dieser Aale hat nicht nur die Aufmerksamkeit der lokalen Gemeinschaft, sondern auch die der Wissenschaftler:innen auf sich gezogen. Dies berichtet das "Good News Network".
Die Forscher:innen hoffen nun, dass diese Entdeckung das Bewusstsein für den Schutz von Lebensräumen für die Aale in Städten und auf dem Land schärfen wird. Gerade auf dem Land ist Aalfleisch eine nationale Delikatesse.
Dr. Yoshihiko Yamamoto, der leitende Forscher des Instituts, betonte die Bedeutung, die Verbindung zwischen unserem täglichen Leben und den Orten, an denen wir leben, zu erkennen. "Wenn Menschen sich bewusst werden, dass Aale und andere Wasserlebewesen in ihren lokalen Flüssen leben könnten, werden sie sich für die biologische Vielfalt und den Naturschutz interessieren", sagte er gegenüber der Presse. Es gibt bereits Studien, die die bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit von Wildtieren in stark verstädterten Gebieten untersuchen.
Obwohl die Aale in den letzten Jahrzehnten aufgrund von Umweltveränderungen gefährdet sind, zeigen DNA-Analysen, dass sie wahrscheinlich aus den Meeren um Osaka in den Fluss eingewandert sind. Zwar wurden in den letzten Jahrzehnten Fortschritte bei der Reinigung und dem Schutz der Stadtwasserwege gemacht, doch in Bezug auf die Wanderungsmöglichkeiten der Aale zwischen Stadt und Meer gibt es weiterhin Herausforderungen.
Um die Wanderung der Aale zu erleichtern, haben Yamamoto und sein Team deshalb Vorschläge für die Regierung erarbeitet, darunter die Einrichtung von Fischleitern und die Schaffung geeigneter Lebensräume entlang der Flussufer. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die Aale auch weiterhin in der städtischen Umgebung überleben können.