Nachhaltigkeit
Good News

55 Prozent weniger CO2: EU denkt über schärferes Klimaziel nach

Windraeder bei Sonnenuntergang, Niederlande, Nordholland windwheels at sunset, Netherlands, Northern Netherlands BLWS627319 *** Wind turbines at sunset, Netherlands, Northern Netherlands windwheels at ...
Die Verschärfung der Klimaziele soll helfen, das Pariser Klimaschutzabkommen einzuhalten.Bild: www.imago-images.de / M. Woike
Good News

55 Prozent weniger CO2: EU denkt über schärferes Klimaziel nach

08.09.2020, 14:1608.09.2020, 14:16
Mehr «Nachhaltigkeit»

Reicht eine Reduktion der Treibhausgase um 40 Prozent, um die Klimakrise zu bewältigen? Nein, sagen Umweltschützer – und fordern Nachbesserungen.

Sie könnten jetzt einen ersten Erfolg erzielt haben: Die EU-Kommission will offenbar eine deutliche Verschärfung des Klimaziels für 2030 vorschlagen. Statt um 40 Prozent sollen die Treibhausgase um 55 Prozent unter den Wert von 1990 sinken. Darauf laufe es nach jetzigem Stand hinaus, heißt es laut Deutscher Presse-Agentur aus EU-Kreisen. Zuerst hatte die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" darüber berichtet.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen will sich am Mittwoch in einer Woche offiziell in ihrer Rede zur Lage der Europäischen Union dazu äußern. Sie hatte bereits 2019 eine Erhöhung der Zielmarke auf 50 bis 55 Prozent ins Gespräch gebracht, zunächst aber eine genaue Folgenabschätzung in Auftrag gegeben.

Europaparlament erwägt noch drastischere Verschärfung

Die Verschärfung soll helfen, das Pariser Klimaschutzabkommen einzuhalten und die gefährliche Erwärmung der Erde zu bremsen. Das neue Ziel für 2030 soll in das europäische Klimaschutzgesetz eingearbeitet werden, mit dem sich die EU dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden.

Im Europaparlament wird eine noch drastischere Verschärfung erwogen, während einige EU-Staaten und auch die deutsche Industrie bereits ein 55-Prozent-Ziel für unrealistisch halten. Sobald von der Leyens Vorschlag vorliegt, verhandeln die EU-Institutionen darüber.

(ftk/dpa)

Warum die EU-Debatte um vegane Produktnamen die echten Probleme der Bauern überspielt
Während Europas Höfe ums Überleben kämpfen, streitet das EU-Parlament über die Namen veganer Produkte: ein symbolpolitischer Nebenschauplatz fernab der realen Probleme der europäischen Bäuer:innen.
Das ertragreiche Mais-Feld liegt heute brach. Der Stall, in dem ich als Kind gerne die Tiere beobachtet habe, steht nun leer: Noch gut kann ich mich an die sonntäglichen Gespräche der Erwachsenen im Dorf-Gasthaus erinnern. Die Lage sei "nicht mehr tragbar", der "Druck der Globalisierung" zu groß.
Zur Story