Kalifornien setzt ein landesweites Recyclingprogramm um – mit dem Ziel, organische Abfälle auf Deponien drastisch zu reduzieren und die Methanemissionen des Staates zu reduzieren.
Ab Januar müssen Bürgerinnen und Bürger sowie Geschäfte in Kalifornien Essensreste von anderem Restmüll trennen. Dafür sollen flächendeckend Biotonnen zum Einsatz kommen. Die Lebensmittelreste werden anschließend in Kompost oder Biogas umgewandelt.
Zusätzlich gibt es neue Regeln für Supermärkte: Künftig dürfen sie essbare Lebensmittel nicht mehr einfach wegwerfen. Was übrig bleibt, muss an Wohlfahrtsorganisationen übergeben werden.
"Dies ist die größte Veränderung beim Abfall seit Beginn des Recyclings in den 1980er Jahren", sagte Rachel Wagoner, Direktorin des California Department of Resources Recycling and Recovery, wie "The Guardian" berichtet. Das Recycling von Lebensmittelabfällen ist Wagoner zufolge "das Einfachste und Schnellste, was jeder Einzelne tun kann, um den Klimawandel zu beeinflussen".
Nach Schätzungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums werden in den USA zurzeit bis zu 40 Prozent der Lebensmittel weggeworfen.
Lebensmittel, die auf Müllkippen vergammeln, sind nicht nur verschwendete Ressourcen, sie gefährden auch das Wohlergehen unseres Planeten. Bei ihrer Zersetzung wird Methan freigesetzt – dieses Gas ist kurzfristig sogar gefährlicher für die Erderwärmung als CO2. Essensreste sind immerhin für ein Fünftel aller Methanemissionen in Kalifornien verantwortlich.
Mit dem neuen Recylingprogramm will die Regierung die Emissionen reduzieren und die Essensreste außerdem nachhaltig nutzen – in Biogasanlagen.
Kalifornien, der mit fast 40 Millionen Einwohnenden der bevölkerungsreichste Staat der USA ist, ist der zweite Bundesstaat, der ein solches Recyclingprogramm umsetzt. Vermont hat im letzten Jahr ein ähnliches Programm gestartet. Andere Staaten könnten bald nachziehen.
(sb)