Das Risiko von tödlichen Hitzewellen ist in den letzten 20 Jahren bereits stark gestiegen. Der Grund dafür ist, wie so häufig, die Klimakrise. In Zukunft werden solche Extreme häufiger, was auch dazu führt, dass die hitzebedingte Übersterblichkeit zunimmt. Auch bei uns in Deutschland. Denn bereits ab 30 Grad nimmt das Sterberisiko zu.
Besonders gefährdet sind neben Menschen über 65 Jahren und solchen mit chronischen Erkrankungen aber auch Kinder und Säuglinge. Denn sie können sich weniger gut an hohe Temperaturen anpassen als Erwachsene, auch ihre Schweißproduktion ist geringer und die Hautoberfläche im Verhältnis zum Körpergewicht größer. Das kann schwere Folgen haben.
Um Kinder besser vor den Folgen der Klimakrise zu schützen, startet das Bayerische Gesundheitsministerium jetzt ein neues Projekt: Mit dem Projekt namens "KAMEL" will das Ministerium pädagogisches Personal in Kitas und heilpädagogischen Einrichtungen im Hitze- und UV-Schutz schulen, wie es in einer Mitteilung am Mittwoch hieß.
"Wir müssen uns gegen die Gesundheitsgefahren, die durch den Klimawandel drohen, wappnen und für die Problematik sensibilisieren", forderte Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). Denn Kinder seien ganz besonders von den klimatischen Veränderungen betroffen.
Eine Wissenschaftlerin des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit soll aus diesem Grund in den kommenden Monaten Interviews mit dem pädagogischen Personal führen. Dem Ministerium zufolge soll so erfragt werden, was das Personal bereits über die Anpassungen an die Klimakrise oder Präventionsmaßnahmen weiß.
Darauf aufbauend plant das Ministerium dann, eine Online-Schulung sowie einen Fragenkatalog mit entsprechenden Antworten zu entwickeln. Auch begleitende Schulungsmaterialien zum richtigen Schutz der Kinder vor Hitze und UV-Strahlung will das Ministerium den Trägern sowie dem pädagogischen Personal zur Verfügung stellen. So sollen Wissenslücken geschlossen und das Personal auf Hitzewellen und deren Bekämpfung vorbereitet werden.
Das Projekt läuft zwei Jahre und wird mit rund 210.000 Euro gefördert.
(Mit Material der dpa)