Das deutschlandweit größte Filmevent ist die Berlinale. Zu den Internationalen Filmfestspielen in Berlin, die diesen Donnerstag starten und bis einschließlich 26. Februar laufen, werden wieder zahlreiche Promis und Tausende von Besucher:innen erwartet. Doch während die Stars auf dem roten Teppich Präsenz zeigen, glänzte das Thema Nachhaltigkeit bislang vor allem durch Abwesenheit.
Nachdem die Berlinale in den letzten zwei Jahren erst verschoben und dann nur unter strengen Schutzauflagen stattfinden konnte, erwartet das Publikum in diesem Jahr eine positive Überraschung.
Die Internationalen Filmfestspiele Berlin verzichten erstmalig bei allen offiziellen Festival-Veranstaltungen auf tierische Milchprodukte. Statt mit Kuhmilch werden Kaffeespezialitäten mit Milchalternativen des Herstellers Oatly angeboten, der eine Kooperation mit den Veranstaltern der Berlinale eingegangen ist. Auch das Catering bietet bei allen offiziellen Festival-Veranstaltungen ausschließlich vegetarische Speisen an. Auf der Berlinale-Party wird den Gäst:innen zudem veganes Eis auf Haferbasis angeboten.
"Um die internationalen Klimaziele zu erreichen, brauchen wir eine Ernährungswende. Durch die Umstellung auf ein milchfreies Catering bei der Berlinale setzen wir ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit im Alltag und zeigen, wie selbstverständlich eine pflanzenbasierte Ernährung sein kann", sagt Helge Weitz, General Manager DACH bei Oatly. "Gemeinsam wollen wir den Besuchern und Besucherinnen die Möglichkeit geben, pflanzliche Alternativen auszuprobieren und zeigen, dass nachhaltige Produkte nicht nur besser für unseren Planeten sind, sondern auch großartig schmecken."
Diese Umstellung kommt gut an – zumindest bei der Schauspielerin Lea van Acken. Die "Dark"-Darstellerin ist eine der erfolgreichsten Newcomer:innen im deutschen Schauspielbusiness und ist bei der diesjährigen Berlinale Teil der Jury. Sie ernährt sich bereits seit 2019 vegan und nutzt seitdem auch ihre Reichweite auf Social Media, um auf Umwelt- und Klimaschutz aufmerksam zu machen. 2019 war sie deshalb auch Nachhaltigkeitsbotschafterin des Deutschen Filmpreises.
Denn in der Film-Branche besteht in Sachen Klimaschutz noch viel Luft nach oben. Das will die Jung-Schauspielerin ändern, wie sie in einer offiziellen Pressemitteilung erklärt:
In einem Interview mit dem Onlinemagazin "Utopia" sprach van Acken zudem über eine nachhaltige Entwicklung, die sich bislang allerdings nur langsam in der Filmbranche etabliere: "Was mich sauer macht, sind die Reaktionen, wenn es darum geht, ein vegan-vegetarisches Catering anzubieten oder Fleisch zumindest auf nur einen Tag pro Woche zu begrenzen. Da wird sich teils immer noch wahnsinnig echauffiert. Das finde ich einfach nicht mehr zeitgemäß."
Mit Ausblick auf eine umweltbewusstere Filmproduktionen gab sie im Utopia-Interview an, dass sie sich daher wünschen würde, dass man am Set "maximal nur noch ein bis zwei Fleischtage pro Woche hat".