
CO2-Emissionen können auch beim Streaming eingespart werden, wenn ein paar Dinge berücksichtigt werden.Bild: iStock Unreleased / hocus-focus
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Filme streamen oder Serien – das ist alles andere als klimaneutral. Überraschend: Der Löwenanteil des CO2-Ausstoßes dabei geht nicht auf das Konto der Rechenzentren.
13.09.2020, 10:1228.09.2020, 13:34
Beim Video-Streaming ist die Art der
Datenübertragung entscheidend für die Klimabilanz. Nimmt man
Videostreaming in HD-Qualität als Vergleichsmaßstab, ist der Anteil
an den CO2-Emissionen allein durch die Datenverarbeitung im
Rechenzentrum mit 1,5 Gramm CO2 pro Stunde relativ gering. Das geht
aus einer Studie des Umweltbundesamtes (UBA) hervor, die den
Stromverbrauch des Endgerätes nicht berücksichtigt.
Nutzerinnen und Nutzer könnten durch die Wahl der Übertragungstechnik
helfen, Treibhausgasemissionen in erheblichem Umfang einzusparen. Die
geringste CO2-Belastung insgesamt sei festzustellen, wenn das
HD-Video bis nach Hause über einen Glasfaser-Anschluss geschickt
wird. Dann entstünden lediglich zwei Gramm CO2 je Stunde
Videostreaming für Rechenzentrum und Datenübertragung. Läuft das
Streaming übers Kupferkabel (VDSL), seien es bereits vier Gramm.
Mobilfunk schneidet schlechter ab
Am schlechtesten schneidet in der Untersuchung der Übertragungsweg
Mobilfunk ab. Bei einer Datenübertragung mit UMTS (3G) fielen
beispielsweise 90 Gramm CO2 pro Stunde an. Aber auch hier gilt es
nach Mobilfunktechnologie zu differenzieren: Denn läuft die
Datenübertragung stattdessen über 5G, würden nur etwa 5 Gramm CO2 je
Stunde HD-Video-Streaming emittiert.
Aus Klimaschutzsicht sei die neue 5G-Übertragungstechnik also
vielversprechend, so das UBA. Grundsätzlich es aber eine gute Idee,
mehr öffentliche WLAN-Hotspots einzurichten, über die etwa das
Video-Streaming klimafreundlicher sei als in Mobilfunknetzen. Und wer
daheim über Glasfaser oder VDSL streame, könne dies ohnehin mit gutem
Klimagewissen tun.
Auflösung beeinflusst CO-Ausstoß
Die Studie betrachtet außerdem das Datenvolumen für verschiedene
Video-Auflösungen. Eine Übertragung in Ultra-HD-Auflösung auf einem
Fernseher benötigt verglichen mit HD-Qualität die zehnfache
Datenmenge, nämlich 7000 Megabyte (entspricht 7 Gigabyte) pro Stunde
statt 700 Megabyte pro Stunde.
Der Tipp des UBA hier: Verbraucherinnen und Verbraucher könnten
CO2-Emissionen einsparen, wenn sie Film, Serien oder Videos mit einer
geringeren Auflösung anschauen. Bei Mobilgeräten mit vergleichsweise
kleinem Display sei der Qualitätsunterschied für das menschliche Auge
ohnehin nicht wahrnehmbar.
Und Anbieter von Streaming- und Videodiensten sollten ebenso wie
Webseitenbetreiber alle Video-Streams auf ihren Seite so einstellen,
dass die Autoplay-Funktion - falls vorhanden – standardmäßig
deaktiviert ist, um Daten und damit CO2 zu sparen.
(lau/dpa)
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