Saubere Luft und Strom anstelle von Benzin und Abgasen: Das ist das nachhaltige Versprechen von E-Mobilität. Seit einigen Jahren halten Elektro-Fahrzeuge Einzug auf dem Automobilmarkt und machen sich als "umweltfreundliche" und "nachhaltigere" Fahrzeug-Varianten einen Namen. Dabei wird jedoch oftmals außen vor gelassen, dass die begehrten Elektrofahrzeuge mit Lithium-Ionen-Batteriezellen funktionieren, deren Rohstoffabbau alles andere als nachhaltig ist. Diese Problematik hat sich jetzt der schwedische Batterieanbieter "Norvolt" vorgeknöpft: Sie entwickeln Akkus für E-Autos aus recycelten Materialien.
Die Schweden haben dafür sein eigenes Recyclingverfahren, "Revolt", eingeführt. Mit diesem Verfahren haben sie es geschafft, eine Lithium-Ionen-Batteriezelle aus gänzlich recyceltem Material herzustellen. Die enthaltenen Stoffe sind Nickel, Mangan und Kobalt. Um die Metalle zurückzugewinnen, werden dazu chemische Lösungen verwandt, um die Metalle sauber voneinander zu trennen. Die fertigen Batteriezellen sind nach der Verarbeitung in ihrer Qualität und Leistung dann wieder fast wie neu.
Einhergehend mit der weltweit wachsenden Nachfrage an Elektro-Fahrzeugen und damit auch nach Lithium, vergrößern sich auch die negativen Auswirkungen der Lithiumgewinnung – wie eine Senkung des Grundwasserspiegels, eine hohe Luftverschmutzung und ein hoher Wasserverbrauch. Diese Folgen schädigen die Umwelt, haben aber auch direkte Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen und Tieren. Um den Risiken vorzubeugen, gewinnen umweltfreundliche Lösungen wie das nachhaltige Recycling der Batterien also immer mehr an Bedeutung.
Damit der erfolgreiche Recyclingprozess von "Norvolt" mehrheitlich angewandt werden kann, hat das Unternehmen den Bau einer großen Recyclinganlage geplant. Die Anlage ist darauf ausgerichtet, jährlich 125.000 Tonnen Batterien recyceln zu können, was etwa 30 GWh pro Jahr entspricht. 2023 soll die Produktion in der neuen Anlage beginnen, wobei die Recyclingmaterialen aus Altbatterien alter Elektrofahrzeuge und aus Abfällen der eigenen Produktion stammen.
(lmk)