Israel verbietet als erstes Land den Handel mit Pelzen. Ministerin Gila Gamliel habe am Vortag eine entsprechende Anweisung unterzeichnet, bestätigte eine Sprecherin des Umweltministeriums am Donnerstag. "Für die Pelzindustrie werden weltweit Hunderte Millionen von Tieren getötet", sagte Gamliel den Angaben zufolge. Dabei werde "unter Anwendung unbeschreiblicher Grausamkeit Leid verursacht".
Das Verbot soll in sechs Monaten in Kraft treten. Ausnahmen sollen allerdings für wissenschaftliche Untersuchungen sowie für religiöse Zwecke gelten. Dies betrifft etwa die Pelzhüte ultraorthodoxer Juden.
"Die Verwendung der Haut und des Pelzes von Wildtieren für die Modeindustrie ist unmoralisch und mit Sicherheit unnötig", sagte Gamliel. "Pelzmäntel können nicht die brutale, mörderische Industrie verdecken, die sie herstellt. Die Unterzeichnung dieser Vorschrift wird die israelische Modeindustrie umwelt- und tierfreundlicher machen."
Tierschutzorganisationen begrüßten die israelische Entscheidung. Die Tierrechtsorganisation Peta sprach von einem "historischen Sieg, der unzählige Füchse, Nerze, Hasen und andere Tiere davor schützen wird, grausam für ihre Haut getötet zu werden".
Israel ist zwar das erste Land, das den Pelzhandel verbietet, das gleiche Verbot gibt es aber bereits in den US-Städten San Francisco und Los Angeles. Kalifornien will zudem als erster Bundesstaat ab 2023 ein Verbot verhängen. Der kalifornische Gouverneur, Gavin Newsom, unterschrieb die Papiere dazu im Oktober 2019. Auch in São Paulo sind Import und Export von Pelzwaren strafbar.
(sb/dpa)