Den eignen Jutebeutel zum Supermarkt mitzubringen, regionaler einzukaufen oder sich einen wieder verwendbaren Kaffeebecher zuzulegen – es gibt viele Möglichkeiten seinen Alltag umweltschonender zu gestalten. Doch auch wenn jeder Schritt zählt, sind die wirklich effektiven Entscheidungen häufig mit Verzicht und großen Umstellungen verbunden.
Kein Fleisch mehr zu essen oder nicht mehr in den Urlaub zu fliegen, fällt hingegen vielen schwerer. Eine neue Studie zeigt nun, wie weit junge Europäer:innen für das Klima gehen würden.
Das Marktforschungsunternehmen "YouGov" befragte für die britische Zeitung "The Guardian" Menschen aus Großbritannien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Schweden. Dabei ging es vor allem darum, zu welchen Opfern junge Europäer:innen für das Klima bereit wären.
Für viele bedeuten der Führerschein und ein eigenes Auto noch immer Freiheit und Unabhängigkeit. Die 18- bis 24-Jährigen unter den Befragten standen aber offensichtlich etwas anders zum Autofahren. In der Befragung gaben 54 Prozent von ihnen an, "dass sie nur zu Fuß gehen, Rad fahren oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen würden". Einige von ihnen täten das auch schon jetzt. Ein E-Auto wäre ebenfalls eine Option für viele.
Bei den Älteren gestaltete es sich da schon etwas anders. Unter den über 65-Jährigen waren es aber immerhin noch 45 Prozent, die das Auto der Umwelt zuliebe stehen lassen würden.
Und auch in anderen Lebensbereichen könnten die Befragten sich einen veränderten – und damit klimafreundlicheren – Lifestyle vorstellen. So würden etwa 35 Prozent der 18- bis 24-Jährigen nur noch gebrauchte Klamotten shoppen oder täten dies bereits. Und auch teurere Flugpreise könnte die Gen Z sich demnach vorstellen.
Ein weiterer Aspekt betrifft die Familienplanung. 28 Prozent der 18- bis 24-Jährigen und sogar 30 Prozent der 25- bis 34-Jährigen würden demzufolge aus Klimagründen weniger Kinder bekommen. Einige von ihnen planten das schon fest ein.
Und auch der viel besprochenen Verbotspolitik stehen jüngere Menschen wohl generell offener gegenüber. Sie sprachen sich häufiger für staatliche Verbote von Dieselautos oder einer "Begrenzung des Verzehrs von Fleisch und Milchprodukten" aus. Und das, obwohl verhältnismäßig wenige junge Europäer:innen von sich aus auf tierische Erzeugnisse verzichten wollten.
Bei einem Thema gab es dann aber doch noch Einigkeit zwischen den verschiedenen Altersgruppen: Bei der "Besorgnis über die Klimakrise und ihre wahrscheinlichen Auswirkungen" gab es kaum Differenzen. Von den jüngsten Studienteilnehmer:innen ab 18 Jahren bis hin zu den über 65-Jährigen waren über 70 Prozent über die Folgen der Klimakrise besorgt.