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Game Changer: "Fliegende Fähre" soll Stockholmer Pendlerverkehr revolutionieren

E-Boot in Stockholm
Die Regionalverwaltung von Stockholm und der E-Schiff-Hersteller Candela wollen den Fährverkehr auf den Stockholmer Wasserstraßen revolutionieren.bild: candela.com/p-12-shuttle/
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Klimafreundlicher Fährverkehr: In Stockholm pendelt ab 2023 eine "fliegende Fähre"

24.08.2022, 12:0124.08.2022, 12:01
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In Stockholm sticht im kommenden Jahr das bisher energieeffizienteste Schiff in See. Das schnellste Elektroschiff der Welt soll zwischen den Schäreninseln vor Stockholm pendeln. Die Candela P-12 ist eine "fliegende Fähre", die mit einer Geschwindigkeit von 30 Knoten 30 Passagiere transportieren kann.

Das E-Boot Unternehmen Candela profitierte von erheblichen Investitionen und Unterstützung der schwedischen Regierung. Candela wird seine E-Fähre 2023 in Zusammenarbeit mit der Stadt Stockholm neun Monate lang einem Passagierversuch unterziehen. Stockholm ist aufgrund seiner vielen Schären, kleine felsige Inseln, und Wasserwege der ideale Versuchsort für die P-12. Die Stadt Stockholm und Candela planen den Einsatz des Schiffes, um den schnell wachsenden Vorort Ekerö mit dem Stadtzentrum zu verbinden. Pendler würden mit der E-Fähre am Tag 50 Minuten Wegstrecke sparen.

Ab 18 Knoten hebt sich die Fähre aus dem Wasser

Das E-Schiff wird mit drei Flügeln aus Kohlefaser, den sogenannten Hydrofoils, ausgestattet. Die ermöglichen es ihm, sich bei Geschwindigkeiten über 18 Knoten aus dem Wasser zu heben. In der Luft kann die P-12 hohe Geschwindigkeiten erreichen und große Entfernungen zurücklegen, weil sich über dem Wasser der Luftwiderstand erheblich verringert.

Die Technologie von Candela reduziert den Energieverbrauch pro Passagierkilometer um 95 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Schiffen. Das Unternehmen meint, dass sein Schiff sogar energieeffizienter als ein Hybridbus sei und es seine Batterien innerhalb einer Stunde wieder aufladen kann.

Das Gefühl an Bord soll eher einem Schnellzug als einem Schiff gleichen

Das Reisen mit dem P-12 Shuttle soll besonders komfortable sein. An Bord wird man sich bei rauer See eher wie in einem modernen Schnellzug als auf einem Schiff fühlen, gibt das Unternehmen an. Dank der computergesteuerten Flugsteuerung des Schiffes werden die Tragflächen bis zu 100 Mal pro Sekunde angepasst, um das Schiff in der Waage zu halten. Das ist auch ein Vorteil für Menschen, die zu Seekrankheit neigen.

"Wir brauchen eine neue Technologie, die besser für Pendlerfähren geeignet ist. Denn heute sind sie zwar sehr attraktiv, aber nicht sehr ausgereift."
Gustav Hemming, stellv. Vorsitzender des Regionalvorstands in Stockholm

Candela und die Stockholmer Regionalverwaltung wollen den beliebten maritimen öffentlichen Verkehr revolutionieren. Statt der ineffizienten Flotte von Dieselbooten – die zweimal am Tag 300 Passagiere befördern können, aber nur zu durchschnittlich 17 Prozent ausgelastet sind – sollen kleinere E-Fähren häufiger am Tag abfahren. Das Unternehmen geht davon aus, dass so auch eine Reduzierung der Kosten um 60 Prozent im Vergleich zu den Dieselschiffen erreicht werden kann.

(sp)

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