Nachhaltigkeit
Good News

Fischerei mit Grundschlepp-Netzen soll in EU ab 2030 tabu sein

Krabbenkutter auf der Nordsee, Schleppnetz an der Seite, Belgien, Westflandern, Nieuwpoort shrimp boat on the North Sea, trawl on the side, Belgium, West Flanders, Nieuwpoort BLWS665802 *** Shrimp boa ...
Auch Krabbenkutter verwenden mitunter Schleppnetze.bild: IMAGO / blickwinkel
Good News

Fischerei mit Grundschleppnetzen soll in EU ab 2030 tabu sein

23.02.2023, 10:5323.02.2023, 14:22

Das Fischen mit Grundschleppnetzen soll in Europa ab 2030 tabu sein, zumindest in geschützten Meeresgebieten. Die EU-Kommission stellte dazu am Dienstag in Brüssel einen Aktionsplan vor, der auf eine nachhaltigere Fischerei abzielt. Einen Gesetzesvorschlag will die Brüsseler Behörde allerdings nach eigenen Angaben nicht vorlegen – zumindest nicht vor den Europawahlen im kommenden Jahr.

Stattdessen rief der für Fischerei zuständige EU-Kommissar Virginijus Sinkevicius die Mitgliedstaaten zu "nationalen Maßnahmen" auf. Das Fischen mit Grundschleppnetzen und ähnlichen Vorrichtungen bleibe "sehr weit verbreitet", beklagte er, vor allem im nordöstlichen Atlantik. Darunter seien auch zahlreiche geschützte Gebiete.

Meeresboden wird irreparabel beschädigt

Umweltschützer beklagen immense und irreparable ökologische Schäden durch die Grundschleppnetz-Fischerei. Dabei ziehen Fischkutter riesige trichterförmige Netze über den Meeresboden. Sie können bis zu 200 Meter lang und 100 Meter breit sein.

Neu: dein Watson-Update

Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update! Hier findest du unseren Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne hier auch auf Instagram.

Die mit Metallplatten und Holz beschwerten Netze pflügen den Bereich regelrecht um. In der deutschen Nordsee werden solche Netze vor allem zum Fang von Krabben, Plattfischen wie Schollen oder bodennah lebenden Fischen wie Kabeljau eingesetzt.

Greenpeace fordert schon lange das Ende der Grundschleppnetz-Fischerei

Der Umweltschutzorganisation Greenpeace zufolge werden ganze Ökosysteme, wie zum Beispiel Korallenriffe, beim Fischfang mit Grundschleppnetzen vollständig zerstört. Auch Beifang ist ein massives Problem, denn in den Netzen können auch Schweinswale landen, die auf qualvolle Art und Weise sterben.

In einem Video zeigt die Organisation, wie die Grundschleppnetz-Fischerei funktioniert und wie verheerend die Schäden sind, die sie anrichten kann:

(sb/dpa)

Supermarkt: Unverpackt-Läden kämpfen um ihr Überleben
Im Unverpackt-Laden wird nicht nur das Herz von umweltschonenden Plastikvermeider:innen, sondern auch von Bioliebhaber:innen gefüllt. Doch die einst trendige Branche kriselt. Eine Berliner Inhaberin spricht im Gespräch mit watson Klartext: "Alles, was boomt, boomt halt irgendwann auch nicht mehr".
Ein Wocheneinkauf kann lästig sein. Nicht nur, weil er lange dauern und dabei schnell teuer werden kann. Sondern auch, weil die schiere Anzahl an Plastikverpackungen schon nach der ersten Speisezubereitung den Mülleimer überfüllt. Eine Gefahr für die ohnehin schon um ihr Überleben kämpfende Umwelt.
Zur Story