In Frankreich sind Solar-Anlagen auf größeren Parkplätzen mit mehr als 80 Stellplätzen oder einer Größe von mindestens 16.000 Quadratmetern landesweit seit Kurzem Pflicht. Die Solardächer müssen dabei mindestens die halbe Fläche der Parkplätze überdecken.
Nach Angaben der französischen Regierung könnten die Fotovoltaik-Parkplätze zwischen neun und elf Gigawatt an Strom-Leistung erzeugen, etwa so viel wie zehn Atomkraftwerke – und das zu einem Bruchteil des Preises.
Sowohl neue als auch bestehende Parkplätze sollen mit Solar-Paneelen ausgerüstet werden. Für Parkflächen mit bis zu 400 Stellplätzen bleibt den Betreibenden fünf Jahre Zeit, die Fläche mit Sonnenkollektoren auszustatten. Bei größeren Parkplätzen verkürzt sich der Zeitraum auf nur drei Jahre.
Laut Verfasser:innen des Gesetzes zielt die neue Regelung vor allem auf Parkplätze an Autobahnen und Hauptverkehrsstraßen ab. Allerdings gibt es zahlreiche technische, architektonische oder kulturelle Faktoren, die zu Ausnahme-Regelungen bei der Installation der Anlagen führen können. Auch das Vorhandensein vieler Bäume auf einem eigentlich infrage kommenden Parkplatz stellt ein Ausschlusskriterium dar.
Die Finanzierung der Solar-Panele ist in vielen (privaten) Fällen noch nicht klar, allerdings sind hauptsächlich öffentliche Flächen von dem Gesetz betroffen.
Sowohl die französische Regierung als auch Fachleute betonen die Vorteile der stromerzeugenden Parkplatzdächer. Denn viel zu oft liegt die Herausforderung darin, geeignete Flächen für den Solarausbau zu finden. Parkplätze bieten sich aus diesem Grund an, denn so wird bereits versiegelte Fläche auch für die Stromerzeugung genutzt. Auch Umweltschützer:innen loben die Lösung.
Die Überdachung von Parkplätzen schade der biologischen Vielfalt weniger als die meisten anderen Lösungen, wie französische Umweltschützer:innen erklärten. Parallel erleichtert das neue Gesetz auch den Bau von Solaranlagen entlang von Autobahnen und den Bau von Windkraftanlagen generell.