In Südafrika leben 80 Prozent der Nashörner weltweit. Es gibt staatliche und private Reservate. Trotz deren Anstrengungen sind die Nashörner durch Wilderei bedroht. Auch der Privatmann John Hume hatte ein eigenes Nashornzuchtprojekt: "Platinum Rhino". Der 81-Jährige wollte die Einrichtung versteigern.
Laut der Naturschutzorganisation African Parks ging jedoch kein Angebot ein. Die Nashörner seien deshalb einem "großen Risiko der Wilderei" ausgesetzt. Nun hat African Parks das Nashornzuchtprojekt, welches das größte der Welt ist, erworben.
Auf der 8500 Hektar großen Farm leben gut zwölf Prozent der geschätzten 16.000 bedrohten Breitmaulnashörner weltweit: mehr als 2000 Tiere. African Parks plant, sie in den nächsten zehn Jahren auszuwildern, teilte die Organisation am Montag mit. Das Zuchtprogramm werde eingestellt und das Projekt beendet, sobald alle Nashörner in die Wildnis entlassen worden seien, sagte der Chef von African Parks, Peter Fearnhead, und weiter:
Um die Tiere in mehrere Schutzgebiete in Afrika auszuwildern, werde die Naturschutzorganisation mit mehreren Regierungen, Finanzierungspartnern und Naturschutzpartnern zusammenarbeiten. Dies sei eine "gewaltige Aufgabe", sagte Fearnhead. Gleichzeitig sei das eine der spannendsten und weltweit bedeutsamsten Gelegenheiten, den Naturschutz voranzutreiben.
Ende April hatte John Hume sein Nashornzuchtprojekt im Nordwesten Südafrikas versteigert. Direkt im Anschluss gab es keine Informationen über den Erfolg der Veranstaltung. Hume züchtete seit über 30 Jahren Breitmaulnashörner. Nach eigenen Angaben war es sein Ziel, die rückläufige Zahl dieser Tiere auf dem Kontinent wieder ansteigen zu lassen.
Breitmaulnashörner wurden im späten 19. Jahrhundert fast bis zur Ausrottung gejagt. Durch jahrzehntelange Schutz- und Zuchtbemühungen erholte sich die Art allmählich wieder. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der südafrikanischen Regierung 448 Nashörner durch Wilderei getötet. Das sind drei weniger als ein Jahr zuvor. Die Hörner der Tiere sind auf Schwarzmärkten in asiatischen Ländern wie China und Vietnam begehrt.
(Mit Material von dpa und afp)