Ob Cola, Limo oder Bier: Auf Plastik- und Glasflaschen entfällt in Deutschland bereits seit 2003 eine Pfandpflicht. Ab dem 1. Januar 2024 können Verbraucher:innen auch leere Plastikflaschen von Milch und Milchmischgetränken am Pfandautomaten zurückgeben. Damit wird die Pfandpflicht auch auf Flaschen aus Einwegplastik ausgeweitet.
Mit diesem Schritt soll Verpackungsmüll reduziert werden. Es sei wichtig, dass Deutschland aus der Vermüllung heraus und stärker zu recyceltem Material komme, sagte auch Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne): "Da sind alle aufgerufen, Industrie und auch Einzelhändler." Die Pfandpflicht für Milch und Milcherzeugnisse sei da ein sinnvoller Beitrag.
Neben herkömmlicher Milch gilt die Pfandpflicht dann künftig auch für Kakao, Kaffeegetränke, Kefir und Joghurt. Zurückgegeben werden können die Flaschen überall dort, wo Einwegkunstflaschen auch verkauft werden, etwa im Supermarkt.
Für den Großteil der Einweggetränkeflaschen aus Plastik gilt bereits seit Anfang 2022 eine Pfandpflicht. Lediglich für Milch und Milcherzeugnisse galt eine Übergangsfrist.
Der Grund: Flaschen, in denen Milch oder Milchprodukte enthalten waren, müssen nach der Rückgabe besonders gründlich gereinigt werden. Aus diesem Grund hatten Hersteller und Supermärkte eine längere Übergangsfrist, um sich auf die zusätzlichen Hygienestandards einzustellen und vorzubereiten.
Erst kurz vor Weihnachten hatten sich die EU-Umweltminister:innen darauf geeinigt, den Verpackungsmüll bis 2040 um mindestens 15 Prozent zu reduzieren. Dafür sollen in allen Mitgliedsstaaten Pfandsysteme für Einwegplastikflaschen und Getränkedosen etabliert werden.
Auch Einwegplastikverpackungen für Obst und Gemüse sowie kleine Zucker- und Ketchuptütchen zum Mitnehmen sollen verboten werden. So soll der Plastikverbrauch weiter reduziert werden.
Bislang kommen die EU-Bürger:innen im Schnitt pro Jahr auf rund 190 Kilogramm Plastikmüll – in Deutschland waren es mit zuletzt 237 Kilogramm deutlich mehr.
(joe/dpa)