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Weniger Elektroschrott: EU einigt sich auf einheitliche Handy-Ladestecker

European Union Proposes Universal Plugs For Devices USB cables are seen in this illustration photo taken in Krakow, Poland on September 25, 2021. Krakow Poland porzycki-european210925_np0zx PUBLICATIO ...
Ein Ladestecker soll künftig für alle Smartphones passen.Bild: www.imago-images.de / imago images
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Weniger Elektroschrott: EU einigt sich auf einheitliche Handy-Ladestecker

08.06.2022, 10:44
Mehr «Nachhaltigkeit»

Die EU will das Kabelwirrwarr bei Verbraucherinnen und Verbrauchern verringern: Unterhändler des Europäischen Parlaments und der Mitgliedstaaten haben sich auf die Einführung von einheitlichen Smartphone-Ladesteckern in der Europäischen Union geeinigt. Stecker im Format USB-C sollen für alle Handys, Tablets und Digitalkameras eingeführt werden, teilte das EU-Parlament am Dienstag in Straßburg mit. Dies soll künftig auch für Laptops, Lautsprecherboxen und Kopfhörer gelten.

Mit der Vereinheitlichung soll eine Menge Elektroschrott vermieden werden. Die EU-Kommission spricht von 11 000 Tonnen jährlich durch entsorgte und nicht benutzte Ladegeräte, wovon rund 1000 Tonnen eingespart werden könnten. Die Grünen-Abgeordnete Anna Cavazzini sagte zum Verhandlungsergebnis zudem: "Das spart Ressourcen, schont das Klima und die Nerven der Verbraucherinnen und Verbraucher."

Die neue Regelung soll demnach ab Herbst 2024 kommen. Für Laptops wird es jedoch später, voraussichtlich Anfang 2026. Der Einigung müssen das EU-Parlament und die Mitgliedstaaten nun noch formell zustimmen.

Kabelloses Laden ist im Trend

Die Europaabgeordnete Anna Cavazzini (Grüne) begrüßte die Einigung als "Ende des Kabelsalats in unseren Schubladen und deutlich weniger Ressourcenverbrauch." Der SPD-Europaabgeordnete René Repasi forderte, dass es "auch eine technische Vorgabe für kabelloses Laden" geben müsse. Auch der Digitalverband Bitkom bemängelte, dass die EU mit der Einigung auf das Format USB-C technischem Fortschritt "Jahre hinterher" hinke. Kabelloses Laden setze sich "immer weiter durch".

Das Aufladen von Smartphones oder elektrischen Zahnbürsten an Ladestationen statt mit einem Kabel ist ein wachsender Trend bei Verbraucherinnen und Verbrauchern. Der maltesische Europaparlamentarier Alex Agius Saliba wies jedoch darauf hin, dass die Einigung "Bestimmungen über kabelloses Laden" enthalte.

Apple hat sich bisher quer gestellt

Derzeit existieren noch drei verschiedene Systeme: der Mikro-USB-Anschluss, die neuere Verbindung über USB-C sowie Lightning von Apple. Der iPhone-Anbieter hatte sich lange gegen einen einheitlichen Ladestecker gewehrt. "Der Vorschlag steht in keinem Verhältnis zu dem wahrgenommenen Problem", hatte Apple bei der Vorstellung der Pläne durch die EU-Kommission vergangenes Jahr erklärt.

Die Europäische Kommission bemühte sich bereits seit 2009 um eine Einheitslösung, damit sich Verbraucherinnen und Verbraucher bei einem Wechsel von Handy oder Tablet keine neuen Ladekabel kaufen müssen – oder ihr Mobiltelefon problemlos auswärts aufladen können, wenn sie ihr eigenes Kabel vergessen haben. Seitdem hat sich die Zahl der Anschlüsse immer weiter reduziert.

(sb/afp/dpa)

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