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Oma radelt von Schweden zur COP27 in Ägypten: 8000 km für den Klimaschutz

14.11.2022,
Dorothee Hildebrandt will mit ihrer Fahrradtour zur COP27 in Ägypten eine wichtige Botschaft senden: Es braucht mehr Klimaschutz. Bild: dpa / Christophe Gateau
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Für mehr Klimaschutz: Oma radelt von Schweden zur COP27 in Ägypten

16.11.2022, 12:2216.11.2022, 12:26
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Als Zeichen für stärkere Maßnahmen beim Klimaschutz ist eine 72-jährige Großmutter nach eigenen Angaben aus Schweden mit dem Fahrrad zur Weltklimakonferenz in Ägypten geradelt. "Ich hatte gehofft, dass ich den hochrangigen Leuten eine Botschaft senden kann", sagte Dorothee Hildebrandt der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Konferenz in Scharm el-Scheich.

Sie habe auf der Strecke mehr als 8000 Kilometer zurückgelegt. "Wenn ich so etwas Unbequemes mache, haben die eine Verantwortung, Dinge zu tun, die auch unbequem und nicht leicht sind."

Bis zur Klimakonferenz mit "Miss Piggy"

Die in Kassel geborene Mutter von vier Kindern und zweifache Großmutter war am 1. Juli aus Katrineholm südwestlich von Stockholm aufgebrochen.

Mit ihrem rosafarbenen Fahrrad mit Elektromotor, das sie "Miss Piggy" taufte, fuhr sie unter anderem durch Deutschland, Frankreich, die Schweiz, Ungarn, Kroatien, Bulgarien und die Türkei, wie Hildebrandt schildert. Von dort habe sie eine Fähre in den Libanon genommen und sei weiter bis nach Jordanien geradelt, ehe sie das letzte Stück nach Ägypten erneut per Fähre zurückgelegt habe.

Ägyptens Präsident zeigt sich beeindruckt von der engagierten Oma

Die vier Monate lange Reise beeindruckte offenbar auch Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi, der Hildebrandt empfing und ein Stück mit ihr durch Scharm el-Scheich radelte. Beim Abschied sprach die 72-Jährige den Staatschef nach eigenen Angaben auf die in Ägypten faktisch verbotenen Proteste an.

"Ich habe ihn gefragt, warum man hier nicht auf der Straße demonstrieren darf, weil in Glasgow war es ja friedlich." Al-Sisi habe geantwortet, das dürfe "jedermann" überall im Land. "Da dachte ich, naja, das passt ja nicht zu dem, was ich gelesen habe. Vielleicht weiß er es nicht besser."

Die laufende Klimakonferenz sei ihrem Eindruck nach im Wesentlichen "eine Art Lobbying", sagte Hildebrandt. "Man will zeigen, wie gut man ist." Im Streit um die Finanzierung von Klimaschäden in ärmeren Ländern müssten reiche Staaten in Europa sowie die USA aber "endlich mal ihren Hintern hochkriegen", sagte Hildebrandt. "Wir verschmutzen alles und die armen Leute kriegen die Dürre, die Überschwemmungen. Und dann helfen wir noch nicht mal."

Nach der COP27 steht ihr Urlaub an

Nach der Klimakonferenz, zu der die ägyptische Regierung ihr einen Zugangspass verschaffte, will Hildebrandt etwas Urlaub machen – und dann "mindestens 8000 Kilometer zurückfahren". 2021 war die Schwedin schon rund 2500 Kilometer zur COP26 nach Glasgow gefahren.

Bei der Klimakonferenz wollen sich Vertreter von knapp 200 Staaten auf weitere gemeinsame Schritte gegen die Erderwärmung verständigen. Die Konferenz in Scharm el-Scheich läuft voraussichtlich noch bis Ende der Woche.

(sb/dpa)

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