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DB startet riesigen Solarpark und speist direkt ins Bahnstromnetz ein

PRODUKTION - 19.04.2023, Schleswig-Holstein, Wasbek: Eine neue Solaranlage steht neben Feldern und der Autobahn bei Neumünster. Ein 40 Hektar großer-Solarpark in Schleswig-Holstein soll den Grünstroma ...
Ein Solarpark in Schleswig-Holstein soll den Grünstromanteil im Netz der Deutschen Bahn erhöhen.Bild: dpa / Christian Charisius
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DB startet riesigen Solarpark und speist direkt ins Bahnstromnetz ein

26.04.2023, 11:0626.04.2023, 11:13
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Bahnfahren ist besser für die CO2-Bilanz als zu Fliegen. Doch auch zum Zugfahren braucht es jede Menge Strom – der je nach Energiequelle mehr oder weniger nachhaltig ist.

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Um diesen verstärkt aus nachhaltigen Energiequellen zu beziehen, setzt die Deutsche Bahn jetzt mitunter auf eigene Energieanlagen. So soll ein 40 Hektar großer Solarpark in Schleswig-Holstein den Grünstromanteil im Netz der Deutschen Bahn erhöhen. Die Anlage werde vom Projektentwickler Enerparc betrieben und sei nun ans Netz gegangen, teilte der Konzern der Deutschen Presse-Agentur mit.

Bahn will mit Solarfeld Ökostrom selbst generieren

"In Wasbek speisen wir nun erstmals in einem Pilotprojekt Solarstrom direkt in das Bahnstromnetz ein", hieß es von Infrastrukturvorstand Berthold Huber. "Damit setzen wir bei der DB unseren Weg konsequent fort, den Ökostromanteil in unserem Bahnstrommix kontinuierlich zu steigern."

Die Module des Solarparks sollen jährlich rund 38 Gigawattstunden Energie erzeugen. Das entspreche dem Strombedarf eines ganzen Tages im gesamten deutschen Bahnstromnetz, hieß es.

Bahn gehört zu den größten Stromverbrauchern Deutschlands

Die Deutsche Bahn ist einer der größten Stromverbraucher in Deutschland. Zehn Terawattstunden benötigt der Konzern jedes Jahr für den Betrieb seiner Anlagen und des Zugverkehrs. Der Konzern verweist stets auf den überdurchschnittlich hohen Anteil an Erneuerbaren Energien (EE) im eigenen Strommix im Vergleich zum bundesweiten. Zu rund 65 Prozent werde der gesamte Bahnverkehr mit Grünstrom betrieben, der Fernverkehr sogar zu 100 Prozent.

A Deutsche Bahn employee walks past ICE trains that are parked near the central train station in Frankfurt, Germany, Monday, March 27, 2023. Germany faces a nationwide public transport strike on Monda ...
Um ihre Züge zu betreiben, benötigt die DB aktuell noch deutlich mehr Strom aus fossilen als grünen Strom. Bild: AP / Michael Probst

Zwar speist die Bahn auch direkt EE-Strom ins eigene Netz über sogenannte Power-Purchase-Agreements (Abmachungen mit grünen Kraftwerksbetreibern) ein. Ein Teil des Erneuerbaren-Anteils ist aber bilanziell. Das heißt, die Bahn bezahlt für bereits vorhandenen Grünstrom am Markt und ordnet sich diesen über sogenannte Herkunftsnachweise zu.

DB-Strom kam bisher eher aus Wasserkraftwerken und Windparks

So ähnlich funktioniert es auch bei privaten Verbrauchern mit Ökostromverträgen, in denen etwa 100 Prozent Erneuerbare ausgewiesen werden. Aus der Steckdose kommt aber immer der bundesweite Strommix mit einem deutlich niedrigeren Grün-Anteil. Damit kommt auch die Bahn noch nicht ohne Kohle und Erdgas als Energiequellen aus.

Kritiker fordern deshalb schon lange, dass große Unternehmen wie die Bahn mehr eigene EE-Anlagen bauen sollen, um dazu beizutragen, dass der Gesamtmix in Deutschland grüner wird. Mit der Inbetriebnahme des Solarparks gehe die Bahn einen Schritt in diese Richtung, sagte Andreas Geißler, Verkehrsexperte beim Interessenverband Allianz pro Schiene.

Schon lange beziehe die Bahn auch direkt grünen Strom aus eigenen Wasserkraftwerken und aus Windparks. "Bahnwasserkraftwerke gab es sogar schon vor dem Ersten Weltkrieg", sagte Geißler. Solarenergie habe bisher aber keine Rolle gespielt – was sich jetzt ändert.

(sb/dpa)

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