Methan, das vor allem in der Land- und Viehwirtschaft emittiert wird, gehört zu den bedeutendsten Klimagasen. Eine Minderung der Methanemissionen leistet demnach einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Forschende aus den USA sind diesem Ziel jetzt ein Stück näher gekommen.
Ein Forschungsteam der University of Washington in Seattle will Methan durch den Einsatz von Bakterien bekämpfen. Methanotrophe Mikroben "fressen" das Gas und erzeugen daraus Biomasse und Kohlendioxid, wie die leitende Forscherin Mary E. Lidstrom gegenüber der britischen Tageszeitung "The Guardian" erklärt.
Solche Mikroben fühlen sich allerdings in der Regel nur dort wohl, wo die Methankonzentration extrem hoch ist, nämlich zwischen 5.000 und 10.000 Parts per Million (ppm). Die normalen Konzentrationen in unserer Atmosphäre liegen viel niedriger, bei nur knapp 2 ppm Methan.
Den Forscher:innen um Lidstorm sei es jedoch gelungen, einen Bakterienstamm zu finden, der Methan auch dann effizient entfernen kann, wenn es in geringen Mengen vorhanden ist. Ein weiteres Plus: Diese bestimmten Bakterien nehmen insgesamt mehr Methan auf als andere Methanotrophen.
Das schreibt das Team in seiner Studie, die in der Fachzeitschrift PNAS erschienen ist. Sollte sich diese Technologie durchsetzen, könnte sie den Forschenden zufolge zur Verlangsamung der globalen Erwärmung beitragen.
"Bakterien, die Methan in den hohen Konzentrationen, die in der Nähe von Rinderherden und so weiter vorkommen, schnell verzehren, könnten einen großen Beitrag zur Verringerung der Methanemissionen leisten, insbesondere in der tropischen Landwirtschaft", kommentierte Euan Nisbet, Professor für Geowissenschaften an der Royal Holloway University of London, die Ergebnisse der Studie.
Lidstrom zufolge sei die größte Schwierigkeit bei der Umsetzung der Technologie technischer Natur. "Wir müssen die Methanaufbereitungseinheit um das 20-Fache vergrößern. Wenn wir das schaffen, sind die größten Hindernisse das Investitionskapital und die öffentliche Akzeptanz", sagt die Forscherin. "Wir glauben, dass wir innerhalb von drei bis vier Jahren Feldversuche durchführen könnten, und die Ausweitung würde dann vom Investitionskapital und der Kommerzialisierung abhängen."
Methan hat einen extrem starken Treibhausgaseffekt, ist im Gegensatz zu CO₂ aber nur etwa 20 Jahre lang in der Atmosphäre wirksam. In den letzten Jahren sind die Methanemissionen angestiegen, dafür sind beispielsweise Industrie und Tierhaltung verantwortlich.