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Norwegen eröffnet weltweit größten schwimmenden Offshore-Windpark

23.08.2023, Norwegen, Bergen: Kronprinz Haakon von Norwegen betrachtet den schwimmenden Offshore-Windpark Hywind Tampen vor seiner offiziellen Eröffnung von einem Hubschrauber aus. Foto: Ole Berg-Rust ...
Für Kronprinz Haakon ist die Eröffnung des schwimmenden Windparks ein wichtiger Schritt für sein Land. Bild: NTB Scanpix/AP / Ole Berg-Rusten
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Norwegen eröffnet weltweit größten schwimmenden Offshore-Windpark

24.08.2023, 11:3824.08.2023, 16:06
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Während viele europäische Länder noch immer unter der durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Energiekrise leiden, können andere von ihren frühen Investitionen in Erneuerbare Energien und ihrer geografischen Lage profitieren. So lag Norwegens Anteil von grünem Strom an der Gesamt-Nettoerzeugung beispielsweise schon 2022 bei knapp 99 Prozent.

In allen skandinavischen Ländern wird ein Großteil des Stroms durch Windenergie erzeugt, künftig soll auch in andere europäische Länder exportiert werden. Mit einem groß angelegten Projekt geht Norwegen nun einen besonderen Schritt in Richtung Energiewende.

Norwegen löst Schottland mit Rekord-Anlage ab

In der Nordsee zwischen Norwegen und Großbritannien wurde am Mittwoch der schwimmende Offshore-Windpark "Hywind Tampen" eröffnet. Kronprinz Haakon von Norwegen verband hierfür symbolisch zwei Kabel auf der Öl-Bohrinsel Gullfaks C.

Laut Angaben der Betreiber ist die Anlage offiziell der größte schwimmende Offshore-Windpark der Welt, auch in Norwegen ist sie die erste ihrer Art. Bis dato galt ein Windpark in Schottland mit dem gleichen Konzept als größte schwimmende Anlage.

Das Besondere an den schwimmenden Windparks ist die Befestigung der Turbinen auf beweglichen Betonsystemen, die gemeinsam verankert sind. Auf diese Weise kann ein größerer Teil des Meeres für Windparks genutzt werden als bei direkter Verankerung. Nur wenige Stellen im Meer sind flach genug für diese konventionelle Bauweise.

"Heute schreiben wir Geschichte", erklärte Ministerpräsident Jonas Gahr Støre feierlich bei der Eröffnung. Mit 7,4 Milliarden Kronen (640 Millionen Euro) habe das Projekt zwar hohe Kosten beansprucht, doch man müsse in Sachen Technologie einen Schritt vorangehen.

Windpark soll im Jahr 200.000 Tonnen CO₂ einsparen

"Hywind Tampen" soll in Zukunft fünf Öl- und Gas-Plattformen in der Nordsee mit Strom versorgen. Durch die Leitung zwischen den Anlagen können voraussichtlich 200.000 Tonnen CO₂ pro Jahr eingespart werden.

Mit dem Windpark soll damit etwa ein Drittel des Strombedarfs der Öl- und Gas-Plattformen Snorre A und B sowie Gullfaks A, B und C abgedeckt werden. Bereits im November vergangenen Jahres wurde erstmals Strom bei "Hywind Tampen" erzeugt.

"Indem wir diese Leitungen hier verbinden, verbinden wir uns mit der Zukunft", unterstrich auch Kronprinz Haakon. Die elf Windturbinen in der Nordsee können laut Betreiberfirma 88 Megawatt Strom produzieren.

Der erste schwimmende Windpark ging 2017 in Schottland ans Netz. Die Anlage mit dem Namen "Hywind Scotland" erzeugt mit fünf Turbinen 30 Megawatt elektrischen Strom.

(mit Material der dpa)

Forscher recyclen Wirkstoffe und Chemikalien aus alten Medikamenten

Alte Arzneimittel werden normalerweise entsorgt und dann verbrannt. Das ist eine große Verschwendung von Ressourcen, finden Forschende. Denn die Chemikalien, die sich in alten Tabletten und Kapseln befinden, können weiterhin nützlich sein. Die Wissenschaftler:innen der Uni Erlangen arbeiten deshalb an der Entwicklung von Verfahren, um mehr aus den alten Medikamenten herauszuholen. Sie wollen Wirkstoffe und Chemikalien aus verschiedenen Medikamenten recyceln und diese für mehrere Zwecke wiederverwenden. Das ist ihnen bereits gut gelungen.

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