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Edeka, Netto, Alnatura: Was hinter den blauen Kassenbons im Supermarkt steckt

Meist sind Kassenbons weiß – wenn du allerdings einen blauen erwischst, ist das ein gutes Zeichen.
Meist sind Kassenbons weiß – wenn du allerdings einen blauen erwischst, ist das ein gutes Zeichen. Bild: Digital Vision / Image Source
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Edeka und Netto: Was hinter den blauen Kassenbons steckt

13.08.2020, 09:26
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Stoffbeutel mitnehmen, zu unverpackten Lebensmitteln greifen: Beim Einkaufen gibt es mittlerweile einige Möglichkeiten, unnötigen Müll zu vermeiden. Bloß der Kassenzettel, der muss am Ende immer ausgestellt werden, obwohl du ihn vielleicht gar nicht brauchst: Das schreibt zumindest ein neues Gesetz vor, das seit Anfang 2020 gilt.

Als Reaktion auf die Kassenbonpflicht haben einige Supermärkte wie Alnatura, Edeka oder Netto deswegen blaue Kassenbons eingeführt. Bunte Bons klingen zunächst nicht sonderlich umweltfreundlich – sind sie aber, zumindest im Vergleich mit ihren blassen Artgenossen. Denn die blaue Farbe lässt auf eine klimafreundlichere Zusammensetzung des Papiers schließen.

Die blauen Kassenbons dürfen ins Altpapier – die weißen nicht

Weiße Kassenbons bestehen aus Thermopapier, welches den chemischen Stoff Bisphenol A enthält. BPA gehört zu den weltweit am häufigsten verwendeten Chemikalien und kommt zum Beispiel auch in Plastikflaschen oder -spielzeug vor. Bei Kassenbons ist eine Beschichtung aus BPA notwendig, um die Schrift sichtbar zu machen: Bei Wärmeeinfluss verfärbt sich BPA nämlich dunkel.

Leider sorgt das BPA allerdings auch dafür, dass Kassenbons nicht im Altpapier entsorgt und somit recycelt werden können. Landen die weißen Bons dennoch im Altpapier-Container und werden beispielsweise zu recycelten Toilettenpapier verarbeitet, wird die Chemikalie so in Gewässer getragen und stellt so eine Bedrohung für Fische dar.

Blaue Kassenbons hingegen verzichten auf BPA. Auch ist das blaue Papier unempfindlich gegen Feuchtigkeit und Licht – das heißt, die Schrift verblasst nicht so schnell wie bei herkömmlichen Bons.

Dass die Zettel blau sind, liegt übrigens an dem neuen Herstellungsverfahren: Das blaue Kassenbon-Papier besteht aus mehreren Schichten. Die Farbe wird nicht hinzugefügt, sondern es handelt sich um Farbpigmente, die durch die obere Schicht blau-gräulich hindurchschimmern. Die Pigmente sind übrigens ungiftig und das Papier darf sogar – im Gegensatz zu herkömmlichen Kassenzetteln – mit Lebensmitteln in Kontakt kommen.

Gute Erfahrungen mit den blauen Bons

Der Bio-Supermarkt Alnatura setzt übrigens nicht nur auf blaue Kassenbons, sondern hält die Zettel auch kürzer, um Papier zu sparen. "Die Umstellung auf den neuen verkürzten Kassenbon spart rund 4,5 km Papier pro Tag", heißt es in einer Mitteilung.

Doch nicht nur Bio-Läden setzen auf die umweltfreundliche Alternative. Der Discounter Netto hat seit Beginn 2020 ebenfalls blaue Kassenbons, und auch Edeka macht gute Erfahrungen mit den neuen Kassenzetteln: "Von Kunden erhalten wir sehr viel positive Resonanz", sagte ein Sprecher gegenüber der "Stuttgarter Zeitung".

Um allerdings auch den blauen Bon bald einzusparen, prüft Alnatura übrigens weitere Methoden, wie man die Kassenbonpflicht noch umweltfreundlicher machen kann: beispielsweise mit digitalen Kassenbons. Ohne den nervigen Papierkram würde Einkaufen schließlich noch ein wenig mehr Spaß machen – und wir könnten der Umwelt einen Gefallen tun.

(ak)

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