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Forscher fordern neue Tier-Emojis zur Förderung der Biodiversität

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Bisher ist die Tier-Auswahl bei den Emojis nicht besonders groß. Bild: iStockphoto / Turkan Rahimli
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Forscher fordern neue Tier-Emojis zur Förderung der Biodiversität

17.12.2023, 14:39
Mehr «Nachhaltigkeit»

Eigentlich gibt es für die meisten Situationen ein passendes Emoji. Dabei wird der Katalog immer diverser, denn die kleinen Symbole sollen auch die Welt in ihrer Vielfalt widerspiegeln. Er umfasst mittlerweile etwa Figuren mit verschiedenen Hautfarben oder gleichgeschlechtliche Pärchen. So soll jede:r die eigenen Textnachrichten mit den geeigneten Emojis illustrieren können.

In einem Bereich ist es offenbar noch nicht so weit her mit der Vielfalt. Wer seine Textnachrichten mit Tieren oder Pflanzen verzieren will, kann aus einer verhältnismäßig kleinen Palette auswählen. Forscher:innen kritisieren das und haben eine spannende Forderung.

"Jüngste Schätzungen gehen davon aus, dass mindestens eine Million Arten vom Aussterben bedroht sind."
Forscher im "iScience-Journal" machen auf die bedrohte Artenvielfalt aufmerksam

Eine neue Studie im "iScience-Journal" kritisiert nun die fehlende Artenvielfalt in der Emoji-Bibliothek. Wer bei einem Messenger wie Whatsapp eine Nachricht verfassen will, kann vor allem klassische Tiere wie Löwe, Bär oder Tiger verwenden. Nach ausgefalleneren Arten, Pflanzen und Mikroorganismen sucht man jedoch vergebens. Das soll sich ändern, wenn es nach den Biolog:innen geht.

Emojis können mehr Bewusstsein für Artenvielfalt schaffen

Mehr Vielfalt in der Flora und Faune der Emojis ist jedoch nicht einfach nur ein realistischeres Abbild der Natur. Die Forscher:innen sehen in der Verwendung der süßen Symbole ein großes Potenzial. "Effektive Kommunikation ist entscheidend für die Verbesserung des Bewusstseins für Biodiversität in der breiteren Gesellschaft", erklären sie in dem Journal. Ziel einer größeren Emoji-Auswahl sei es auch, den Diskurs über unbeliebtere oder weniger bekannte Organismen zu fördern.

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Forscher wünschen sich mehr Artenvielfalt bei den Emojis. Bild: iStockphoto / Turkan Rahimli

Mehr Bewusstsein für die gefährdete Artenvielfalt ist auch bitter nötig. Die Biolog:innen stellen fest: "Jüngste Schätzungen gehen davon aus, dass mindestens eine Million Arten vom Aussterben bedroht sind". Der Schutz und Erhalt dieser Arten sei eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit.

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Egal welches Smartphone oder welchen Messenger man aktuell verwendet, der Emoji-Katalog wird vom Unicode Emoji Subcommittee bestimmt. Forscher:innen der Universität Mailand haben das Angebot mal genauer untersucht. Insgesamt gibt es 112 Tier- und Pflanzen-Emojis. Die Pflanzen-Auswahl ist jedoch verhältnismäßig klein. Sie umfasst nur 16 Symbole. Außerdem finden sich jeweils nur ein Pilz und ein Mikroorganismus.

Wenig Tier-Vielfalt bei den Emojis

Bei den Tieren könnte es ebenfalls diverser zugehen. 76 Prozent der 92 Tier-Emojis sind Wirbeltiere. Wichtige Insekten, Würmer oder Nesseltiere kämen kaum vor. Das sei ein Problem.

Auch wenn das Emoji-Angebot stetig wächst, ist hier noch Luft nach oben. Die Forscher:innen stellen fest, wir sollten das "Potenzial von Emojis nicht unterschätzen, das Bewusstsein zu schärfen und die Wertschätzung für die Vielfalt des Lebens auf der Erde zu fördern." Die Verwendung von Aubergine und Pfirsich zeigen aber auch, am Ende liegt es bei den Nutzer:innen, was sie aus den Emojis machen.

Expertenrat: Verkehrssektor verfehlt Klimaziel zum dritten Mal in Folge

Der Verkehrsbereich hat nach Angaben des unabhängigen Expertenrats für Klimafragen auch 2023 deutlich mehr Abgase verursacht als gesetzlich erlaubt. Statt der erlaubten 133 Millionen Tonnen CO₂ seien im Verkehr im vergangenen Jahr 146 Millionen Tonnen Treibhausgase entstanden, schreiben die Fachleute in ihrem am Montag in Berlin veröffentlichten Prüfbericht zu im März vorgestellten Daten des Umweltbundesamts (UBA). Damit verfehlt der Verkehrssektor sein Klimaziel das dritte Jahr in Folge.

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