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Gute Nachrichten: Ungewöhnliche Street-Art prangert Meereskrise an

Margate beach and promenade, Margate, Kent, England, United Kingdom
Mit Wandmalereien macht "Rise Up Residency" auf die Meeressverschmutzung aufmerksam.Bild: getty / Abdul Shakoor
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Meeresschutz: Initiative macht durch Street-Art auf Verschmutzung aufmerksam

27.02.2023, 12:01
Clara von Bieberstein
Mehr «Nachhaltigkeit»

In der südostenglischen Küstenstadt Margate wählte eine Künstlergruppe eine ungewöhnliche Methode, um auf die Verschmutzung der Meere aufmerksam zu machen: Hier prangern an unterschiedlichsten Hausfassaden übergroße Bildnisse von Meerestieren und Müllteppichen, die im Wasser treiben, oder Porträts von Kindergesichtern.

Und das aus einem einfachen wie traurigen Grund: Die Kunstaktion will so viele Menschen wie möglich auf die Umweltverschmutzung in den Ozeanen und die Auswirkungen des Klimawandels auf die Meere aufmerksam machen.

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Kunstaktionen zum Mitmalen

Ausgerichtet werden die Kunstaktionen von der Organisation "Rise Up Residency", die sich mit der lokalen Initiative "Rise Up. Clean Up." und dem lokal gefeierten Künstler Louis Masai zusammengetan hat.

Dieses Mal hat Masai Umwelt- und Tierschutz, sowie Artensterben zum Hauptthema seiner Street-Art gemacht. Um das Projekt weiter fortzuführen, werden Wände auch für weitere Künstler:innen zur Verfügung gestellt. Jede:r ist ausdrücklich dazu eingeladen, an den entsprechenden Wänden weiterzumalen oder zu sprühen.

Street-Art wird zur Attraktion – und Mahnmal

Das Ziel von "Rise Up Residency" ist es, durch die Kunst im öffentlichen Raum das Bewusstsein der Gesellschaft zu schärfen und Verständnis für das weltweite Klimaproblem zu entfachen.

Die Künstler:innen wollen, dass die Menschen sich durch die Grafitti-Kunst inspirieren lassen und sich vereinen, um vor allem Plastikmüll im Meer zu vermeiden. Mithilfe von Workshops wurden auch einige Menschen der lokalen Gemeinschaft miteinbezogen. Die Idee dahinter: Wenn alle zusammenarbeiten, können sie etwas bewirken.

Die Wandmalereien, die auch auf dem Stadtplan des Ortes eingezeichnet sind, sind fast alle im Herbst 2022 entstanden und wirken in ihrer Übergröße als mahnende Warnung. Das lockt auch Touristen an, die extra für die Kunstwerke in die Kleinstadt in der Nähe von London reisen.

Die Künstlerin Lily Mixe erklärt:

"Viele Menschen denken, dass dies 'nur' ein Problem für das Meeresleben ist, was es natürlich auch ist. Es gibt aber auch ein viel umfassenderes Problem: Wir sind für unseren Sauerstoff von den Ozeanen abhängig, denn der Sauerstoff wird ja durch das Leben im Ozean produziert. Wenn wir dem Plankton und den Algen im Ozean schaden, schaden wir unserer eigenen Sauerstoffversorgung."

Klimafreundlich für den Schutz der Ozeane malen

Bei dem ganzen Projekt wurde darauf geachtet, dass die Aktionen auch klimafreundlich sind. So wurde genau berechnet, wie viele CO2-Emissionen die Street-Art-Kunstwerke freisetzen. Für die Wandmalereien wurde zudem so weit wie möglich ökologische Farbe verwendet, es kamen aber auch Sprühdosen zum Einsatz.

Um mit dem Projekt keine weitere Belastung für die Ozeane zu erzeugen, enthielt ein Teil der ökologischen Farbe die Substanzen Graphen und Kalk, die CO2 absorbieren. Der Rest der Emissionen wurde durch ein Aufforstungsprojekt kompensiert.

Mittlerweile finden Nachahmer-Aktionen auf der ganzen Welt statt: So thematisiert auch die internationale Kunstaktion "Sea Walls" Meeresschutzthemen mit Wandmalereien. Über 450 Kunstwerke haben die Künstler:innen an unterschiedlichsten Orten der Welt bereits verewigt. Die Message ist auch hier eindeutig: Kämpft für den Erhalt unserer Ozeane.

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