An den Küsten Norwegens lässt sich seit 2019 etwas ganz Besonderes beobachten: Ein Belugawal, der einen Gurt mit der Aufschrift "Equipment of St. Petersburg" (Ausrüstung von St. Petersburg) um seinen Körper trägt.
Sein Gurt hat dem Wal gleich zwei Spitznamen eingebracht. Zum einen wird er als "Spion-Wal" betitelt und zum anderen als Hvaldimir – der Name ist eine Zusammensetzung aus Hval (Wal im Norwegischen) und "dimir" vom Vornamen des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Weil der Belugawal die Nähe von Menschen sucht, befindet er sich immer wieder im Hafen der norwegischen Stadt Hammerfest. Damit verärgert er die heimischen Fischer:innen und bringt sich außerdem selbst in Gefahr, denn er verletzt sich andauernd an Schiffsschrauben.
Die Geschichte ging dem britischen Unternehmer Adam Thorpe ans Herz. Er gründete die Nonprofit-Organisation OneWhale, die ein bestimmtes Ziel verfolgt: "OneWhale unterstützt Hvaldimirs Sicherheit, sein Überleben und sein Recht auf ein reiches und natürliches Leben." Jetzt sammelt Thorpe Spenden, mit denen er ein Meeresreservat von 500 Acre (2,02 Quadratkilometer) für Hvaldimir und andere Wale erschaffen will.
In dem Reservat soll Hvaldimir vor dem Bootsverkehr geschützt sein und fischen können – ohne die Fischer:innen zu verärgern. Die norwegische Regierung gibt für die Errichtung des Reservats grünes Licht. Dafür muss Thorpe allerdings 250.000 Pfund auftreiben.
Das Reservat, das durch Netze vom restlichen Meer getrennt wird, soll mehrere Wale beheimaten. In der Schutzzone sollen sie lernen zu jagen und mit anderen Walen zu interagieren. Das Projekt soll verhindern, dass die Wale in Zoos oder anderen Gefangenschaftsmodellen untergebracht werden.
"Indem wir die Geschichte dieses Wals erzählen, können wir auch anderen ehemals in Gefangenschaft lebenden Walen ein Reservat anbieten", sagte Thorpe gegenüber The Guardian.