Sommer, Sonne, Sonnenschein... endlich ist wieder die Eiszeit angebrochen! Ob fruchtig, cremig, Wasser- oder Milcheis: Inzwischen gibt es eine breite Auswahl an veganen Eissorten. Das ist nicht nur umwelt- und klimafreundlicher, sondern auch eine tolle Alternative für Menschen mit Laktoseintoleranz.
Doch was können die veganen Eissorten? Da Geschmäcker ja bekanntlich verschieden sind, haben sich fünf Testpersonen aus der watson-Redaktion der Aufgabe gewidmet, sieben vegane Eissorten zu testen und zu bewerten. Die Kriterien dabei waren Preis, Aussehen, Konsistenz des Eis und vor allem: der Geschmack.
Oatly hat mehrere vegane Eiscremes auf Haferbasis im Angebot, wir haben mit der Redaktion die Sorte Chocolate Fudge getestet. 5,99 Euro kostet der 500-Milliliter-Becher und liegt somit eher im oberen Preissegment. Die Verpackung besteht komplett aus Pappe und lässt sich recyclen.
Aber ist das Eis sein Geld auch wert? Unsere Redaktion findet: Insgesamt ja!
Bei den meisten unserer Kollegen kam das Oatly Chocolate Fudge-Eis sehr gut an. Besonders die cremige Konsistenz wurde mehrfach gelobt. Das Urteil eines Kollegen: "Hat was von Sahneeis." Eben diese Konsistenz war dem Hersteller selbst auch besonders wichtig: Auf seiner Webseite erklärt Oatly, dass das Unternehmen ein spezielles hydriertes pflanzliches Fett benutzt, um diese herzustellen.
Am Aussehen des Eises wurde bemängelt, dass es ein bisschen zu hell für Schokoladeneis wirkt, ansonsten gab es nicht viel zu meckern. Geschmacklich fanden es die meisten gut bis "solide". Besonders der Schokoladengeschmack kam gut an. Auch in der Wärme verhält sich Oatly Chocolate Fudge wie herkömmliches Milcheis und schmeckt auch noch im halb angetauten Zustand lecker und nicht wässrig.
Das Eis von Breyers in der Geschmacksrichtung Caramel and Pecan liegt mit 6,49 Euro für einen 465-Milliliter-Becher klar im teuren Preissegment, wofür sich bereits die Verpackung zu erklären versucht: Das vegane Eis auf Erbsenproteinbasis soll demnach "nur 293 Kalorien pro Becher" haben und echte Pecannussstückchen enthalten. Sowohl der Becher als auch der Deckel sollen aus Altpapier hergestellt und recyclebar sein.
Bei der Verkostung schneidet diese vegane Eiscreme bei allen Testerinnen und Testern sehr gut ab: Vor allem die Zuckerreduzierung fällt den meisten im direkten Vergleich mit den anderen Eissorten angenehm auf. Das Eis schmeckt karamellig und hat eine leichte Zimtnote, die Konsistenz ist etwas fluffig, kommt aber nah an die von Milcheis heran. Auch die krossen Pecannusstücken wurden positiv hervorgehoben.
Was auffällt: Auch nach 20 Minuten bei warmer Raumtemperatur ist das Eis noch nicht zu Suppe mutiert. Optisch spricht die Meisten auch die Karamell-Kaffee-Farbe an. Es erhält deshalb fast die volle Punktzahl – nur für den hohen Preis ziehen wir einen halben Punkt ab.
Nächstes Eis, nächste Geschmackserkundung: Haselnuss gehört zu den beliebtesten Eissorten deutschlandweit, wir testen deshalb das vegane Haselnuss Vanille Chocolate Swirl von Lycka: Eine 500 Milliliter-Eispackung bei Edeka kostet 4,99 Euro.
Was unseren Testessern sofort auffällt: Das Eis hat eher die Konsistenz von Plätzchenteig, schmeckt sehr süß und eher vanillig. Die untergemischten Nusstücke sagen aber allen zu und optisch sieht es auch aus wie das gewöhnliche Haselnuss-Eis. Die Tester der watson-Redaktion geben dem Eis von Lycka insgesamt drei von fünf Punkten.
Für den watson-Test wurden auch Eissorten mit "mehr" Füllung verkostet, also mit Keksen, Erdnussbutterstücken oder Brownies. Den Auftakt macht ein klassisches Cookie Dough Vanilleeis von der Rewe Eigenmarke, Kostenpunkt: 2,99 Euro.
Von der cremigen, fast sahnigen Konsistenz ist die Mehrheit positiv überrascht: Diese Sorte fühlt sich auf der Zunge fast wie normales Eis an. Der Geschmack geht allerdings eher in Richtung Karamell-Toffee-Sirup, die Cookie-Stückchen sind einigen dabei sogar etwas zu süß. Ansonsten ist dieses Eis aber vom Aussehen ziemlich nah dran an einem "normalen" Cookie-Dough-Eis. In der Auswertung vergibt unsere Jury vier von fünf Punkten.
Es kann leider nicht nur Gewinner geben: Als nächstes wurde das Eis der Marke Stark verköstigt, in der Sorte Schoko und Vanille Cookie Dough. Den 400-Milliliter-Becher gibt es unter anderem bei Edeka für 4,99 Euro. Das besondere Merkmal dieses Eises: Der ganz Becher hat nur 317 Kalorien. Das ist nur ungefähr ein Viertel von vergleichbaren Eissorten. Sicherlich toll für Menschen, die sich kalorienreduziert ernähren möchten, in unserer Redaktion kam das Low-Calorie-Eis geschmacklich aber gar nicht gut an.
Das Aussehen des Eises wurde von den Kollegen durchweg positiv bewertet, es ist im Becher ansprechend in eine Schokoladen- und Vanilleseite geteilt. Da hörte es mit den lobenden Worten aber leider auch schon auf. Von einer Testerin wurde der Geschmack als "staubig" beschrieben. Andere Kollegen bezeichneten das Eis als "Totalausfall" und "solide Null".
Als fast schon veganer Klassiker hat es auch das Ben&Jerry's Eis Netflix and Chill'd Non-Dairy in unser Ranking geschafft. Mit einem Preis von 6,49 Euro ist es zusammen mit dem Eis von Breyers das Teuerste in unserem Test. Statt aber zuckerreduziert zu sein, ist es zusätzlich mit Peanut Butter-, Brezel- und Browniestückchen angereichert.
Aber: vielen schmeckt's genau wegen dieser Vielfalt an Extras, die Eiskonsistenz an sich empfinden einige aber als zu künstlich – hier fällt die Sojamilch als Ersatz auf. Nach 20 Minuten ähnelt die Konsistenz des Eises eher der von Porridge, man sollte es also lieber gut gekühlt verzehren. Unsere watson-Jury gibt dieser Sorte drei Punkte, ein Punkt Abzug für die etwas seltsame Konsistenz nach kurzer Zeit, ein weiterer wegen seines künstlichen Geschmacks.
Von der Edeka-Eigenmarke gibt es das vegane Peanutbutter & Cookies-Eis. Der 500-Milliliter-Becher ist dort für 2,99 Euro erhältlich und deutlich erschwinglicher, als die meisten anderen veganen Eissorten. In dem Eis auf Mandelbasis sind größere Cookie-Splitter und gefrorene Stücke Erdnussbutter, zusätzlich zu sehr kleinen Cookie-Bröseln, die von einer Testerin zunächst für Mohn gehalten wurden.
Dieses Eis ist ein gutes Beispiel für: Gut gemeint, ist nicht gleich gut gemacht. Die ambitionierte Geschmackskombination kam in der Redaktion nur mittelgut an. So wurde bemängelt, dass da zwar eine ganze Menge Zutaten im Eis seien – das Eis selbst aber zu kurz komme. Die Konsistenz sei "cremig, aber mit zu vielen Brocken drin", wie ein Kollege urteilte.
Eine andere Testerin findet das Eis zwar "nussig und karamellig", aber weniger cremig als beispielsweise andere vegane Eissorten. Insgesamt bekommt das Peanutbutter and Cookies-Eis von Edeka drei von fünf Punkten.
Unser Fazit zum Eistest: Am schlechtesten schnitt das Stark Schoko+Vanille Cookie Dough ab, vor allem wegen seines Geschmacks – da waren sich alle Testpersonen einig.
Der Gewinner dagegen war für unsere Redaktion das Breyers Caramel&Pecan-Eis gefolgt von Chocolate Fudge von Oatly und dem Vanille Cookie Dough von Rewe. Zuletzt bleibt sowieso alles Geschmackssache, doch eins steht fest: Leckere vegane Alternativen zum Milcheis gibt es definitiv!