Immer mehr Menschen in Deutschland trinken weniger Kuhmilch oder verzichten ganz darauf. Das ist das aktuelle Ergebnis einer Statistik, die seit 1991 den Verbrauch pro Person von allen Milchsorten in Deutschland misst und für das vergangene Jahr 2021 nun den bisher niedrigsten Stand ermittelt hat. Damit weichen immer mehr Menschen auf Alternativen zur herkömmlichen Kuhmilch aus – was auf lange Sicht weniger Klimafolgen durch die umweltschädliche Nutztierhaltung und mehr Tierwohl bedeuten könnte.
Der Verbrauch von Kuhmilch ist auf den niedrigsten Stand seit Jahrzehnten gesunken. In den letzten 50 Jahren hat er sich fast halbiert. Nach Angaben des Bundesinformationszentrum Landwirtschaft ging der Pro-Kopf-Verbrauch aller Sorten Kuhmilch (sogenannter Konsummilch) seit 1991 damit bis 2021 auf durchschnittlich 47,8 Kilogramm zurück. Als möglicher Grund für den Abwärtstrend bei der Kuhmilch wird der verstärkte Konsum pflanzlicher Alternativen genannt, also zum Beispiel von Hafer-, Soja- und Mandel-Drinks. Am Mittwoch (1. Juni) ist Tag der Milch.
Vor einem Vierteljahrhundert (im Jahr 1995) lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Konsummilch – was Vollmilch, entrahmte, teilentrahmte sowie Vorzugsmilch umfasst – in Deutschland noch bei 62,4 Kilogramm. Vor zehn Jahren (2012) waren es dann knapp 52 Kilo.
Nach Angaben einer Sprecherin der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in Bonn, einer beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft angesiedelten Behörde, nahm 1970 in der alten Bundesrepublik durchschnittlich jede Person noch mehr als 80 Kilogramm Trinkmilch im Jahr zu sich.
(sp/dpa)