Wer beim Waschen die Umwelt schonen will, sollte sparsam mit dem Waschmittel, aber vor allem mit Weichspüler umgehen, die Maschine nur anstellen, wenn sie wirklich voll ist und sie bei niedrigen Temperaturen laufen lassen. Denn leicht verschmutzte Wäsche wird auch bei 20 bis 30 Grad sauber – und schont nebenbei Umwelt und Klima.
Die Wahl des Waschmittels beeinflusst, wie viele Schadstoffe aus der Waschmaschine in den Wasserkreislauf – und damit unsere Umwelt gelangen. Die richtige Wahl des Waschmittels macht dein Leben also gleich etwas nachhaltiger.
Wir haben vier Waschmittel, die versprechen, umweltfreundlich zu sein, unter die Lupe genommen. Auf welche umweltschädlichen Stoffe verzichten sie? Sind sie genauso effektiv wie herkömmliche Waschmittel? Und wo werden sie produziert?
Wenn man sich die Waschstreifen der Schweizer Marke Bluu anschaut, kann man sich gar nicht vorstellen, dass sie genug Waschkraft entfalten, um eine große Ladung dreckiger Wäsche wieder sauberzumachen. Doch dieser Eindruck täuscht, tatsächlich sind die Streifen trotz ihrer Größe ziemlich effektiv.
Das spart zum einen Platz im Regal, schlägt sich aber auch auf die CO2-Bilanz des Produkts nieder. Denn beim Transport entstehen aufgrund der geringen Größe und des niedrigen Gewichts deutlich weniger schädliche Emissionen.
In der Benutzung sind die Streifen so simpel wie nur möglich: Man legt sie einfach zu der Wäsche in die Trommel – um welche Textilien es sich handelt, ist dabei egal – und im Kontakt mit Wasser lösen sie sich von selbst auf. Der Duft "Alpenfrische" ist nicht penetrant, sondern sehr angenehm. Ansonsten gibt es auch eine geruchsneutrale Variante.
Eine Packung mit 60 Waschstreifen (reicht für bis zu 60 Waschgänge) kostet knapp 18 Euro. Das bedeutet, eine Waschladung kostet etwa 30 Cent. Man kann allerdings auch ein Abo abschließen – dann wird einem das Waschmittel bis an die Haustür geliefert und günstiger wird es auch.
Fazit: Die Waschstreifen sind praktisch und platzsparend, außerdem muss man nie wieder schwere Waschmittel-Kanister schleppen. In Bezug auf Umweltfreundlichkeit gibt es allerdings einen Punkt Abzug für die Produktion in China und die daraus entstehenden langen Transportwege.
Die Wash Bars von Love Nature sind ähnlich kompakt wie die Streifen von Bluu und auch in der Anwendung genauso einfach. Sie kommen gemeinsam mit der Wäsche in die Trommel und lösen sich auf, wenn sie mit Wasser in Berührung kommen – das zumindest ist das Versprechen von Love Nature.
In unserem Test haben sich die Wash Bars zwar aufgelöst, auf der dm-Website haben einige Kund:innen jedoch andere Erfahrungen gemacht und berichten davon, dass die Bars krümelige Reste zurücklassen und ihre Wirkung nicht vollständig entfalten.
Der Duft der Wash Bars ist angenehm und nicht aufdringlich, die Wäsche wird sauber und weiße Rückstände, wie von anderen Kund:innen beklagt, kann ich auf den Kleidungsstücken nicht entdecken.
Eine Packung kostet knapp 5 Euro und reicht für bis zu 20 Waschladungen. Ein Waschgang kostet also etwa 25 Cent. Ein Abo kann man bei Love Nature nicht abschließen.
Fazit: Produziert werden die Wash Bars in Spanien – für die Nachhaltigkeit also ein Minuspunkt. Eigenen Angaben zufolge sind die Produktionsstätten zwar nach einem globalen Umweltmanagementstandard zertifiziert, Transportemissionen fallen natürlich trotz der geringen Größe der Bars trotzdem an. Insgesamt überzeugen die Wash Bars mit ihrer einfachen Verwendung, der Kompaktheit und der umweltfreundlichen Verpackung sowie Inhaltsstoffen. Es gibt allerdings keine duftfreie Variante, was manche Kund:innen stören könnte.
Noch kleiner als die Wash Bars sind die Waschmittelkapseln von Smol. Sie bestehen aus Waschmittelkonzentrat, das in einem Film aus Polyvinylalkohol eingeschlossen ist. Dieses ist zu 100 Prozent wasserlöslich und biologisch abbaubar.
Wie schnell sich die Pods in Wasser auflösen, wird mir bewusst, als mir die Packung aus Versehen ins Spülwasser fällt. Das Ergebnis: Fast alle Pods laufen innerhalb weniger Sekunden aus, oder kleben aneinander.
Aktuell kann man die Smol-Pods günstig testen. Man bekommt neun Kapseln gratis per Post geschickt und nach zwei Wochen kommen weitere 24 Waschmittel-Pods für insgesamt sechs Euro – der Versand ist kostenlos. Ein Waschgang kostet umgerechnet etwa 25 Cent. Anders als bei Bluu haben Kund:innen bei Smol nicht die Wahl zwischen Einmalkauf und Abo, denn die Smol-Pods gibt es nur im Abo.
Fazit: Die Pods schonen die Umwelt durch ihre Größe, Inhaltsstoffe und ihre Verpackung. Die Gelbeschichtung löst sich super schnell auf und hinterlässt keine Spuren auf der Kleidung. Einziges Manko: Es gibt bisher nur eine Sorte, die nicht duftfrei ist. Wem der Duft nicht gefällt, muss also ein anderes Waschmittel kaufen.
Das Waschmittel von Everdrop ist ganz klassisch als Pulver erhältlich. Das ist in der Anwendung etwas komplizierter, weil man bei jedem Waschgang einschätzen muss, wie viel Waschmittel man verwenden sollte – während es bei den anderen getesteten Öko-Waschmitteln schon portioniert ist.
Dafür hat Everdrop etwas, das die anderen Hersteller nicht haben: ein umweltschonendes Wasserhärtekonzept. Das Waschmittel wird individuell auf die Wasserhärte im eigenen Wohnort angepasst. So soll eine hohe Waschleistung bei geringer Dosiermenge und ohne unnötige Chemie gewährleistet werden.
Außerdem sollen bei jeder Waschladung bis zu 50 Prozent umweltschädliche Tenside gespart werden. Diese bewirken, dass zwei eigentlich nicht miteinander vermischbare Flüssigkeiten, wie etwa Öl und Wasser, vermengt werden können. Tenside sind in der Regel in Waschmitteln, aber auch Spülmitteln und Shampoos enthalten.
Das Everdrop-Pulver duftet angenehm nach Grapefruit, Feige und Sandelholz.
Das Waschmittel von Everdrop gibt es einzeln oder im Abo zu kaufen. Die Einzellieferung kostet als Starterkit mit Aufbewahrungsbox knapp 30 Euro, die Packung Waschmittel kostet regulär 15 Euro und im Abo etwas weniger. Eine Waschladung kostet ohne Abo umgerechnet 39 Cent.
Fazit: Zwar ist das Everdrop-Waschmittel nicht ganz so praktisch wie die anderen getesteten Waschmittel, das Wasserhärtekonzept ist aber ein großer Pluspunkt. Denn je nach Wasserhärte wird unterschiedlich viel Waschmittel und Wasserenthärter benötigt. Dass das Waschmittel individualisiert wird, macht es auch klimafreundlicher.