Bacon geht auch vegan – aber wie schmeckt er?Bild: iStockphoto / DronG
Im Test
In meinem ganzen Leben habe ich noch nie echten Bacon gegessen. Ich bin zu früh Vegetarierin geworden und kam nie in den Genuss dieser fettigen Köstlichkeit, nach der Nick Jonas sogar einen Song benannt hat.
Trotzdem spüre ich ein inneres Verlangen, wenn Ted in "How I Met Your Mother" zum ersten Mal in ein Stück Bacon beißt und sagt: "I finally found the one, Marshall. Her Name is Bacon." Ich will das schmecken, wovon gesungen, gesprochen, geschwärmt wird. Ich stelle es mir geradezu atemberaubend himmlisch vor.
Mit diesen extrem moderaten Erwartungen habe ich mich jetzt mit sieben veganen Bacon-Alternativen eingedeckt. Ich kann zwar nicht beurteilen, wie authentisch der pflanzliche Speck schmeckt, aber wie nah er an das herankommt, was ich mir darunter vorstelle.
Speck von Vivera
Eine Packung kostet 2,99 Euro und beinhaltet 125 Gramm.bild: vivera
Beim Öffnen der Verpackung kommt mir ein starker Geruch entgegen. Genau so stelle ich mir den Duft von würzigem Bacon vor! Die Speckstreifen lassen sich in der Pfanne gut anbraten, sind ein bisschen faserig und werden schön kross. Ich habe sie in einer veganen Carbonara zubereitet, sie haben das Gericht auf jeden Fall aufs nächste Level gehoben!
Bacon von Billie Green
Eine Packung kostet 1,99 Euro und beinhaltet 90 Gramm.bild: billie green
Optisch entspricht der vegane Bacon von Billie Green dem fleischlichen Original am meisten – es sind lange Streifen, die sogar eine Fake-Maserung aufweisen. Brät man sie an, werden sie kross. Dann müssen sie am besten schnell verzehrt oder weiter verarbeitet werden, sonst härten sie aus. Auf einem Sandwich sind sie der absolute Knaller!
Räucherspeck am Stück von Vantastic
Eine Packung kostet 5,99 Euro und beinhaltet 250 Gramm.bild: vantastic foods
Dieser gigantische Speck hat mir am Anfang ein bisschen Angst eingejagt – weil er so mächtig ist und mich wirklich sehr an ein dickes Stück Speck erinnert. Ähnlich wie der Bacon von Billie Green hat auch dieser eine Maserung, also hellere Streifen, die die Fettschicht im Fleisch nachahmen sollen. Man schmeckt allerdings keinen Unterschied zwischen den hellen und den dunklen Stellen – es geht bloß um die Optik.
Geschmacklich überzeugt der Räucherspeck, aber man darf ihn nicht zu lange anbraten, denn dann wird er hart und schmeckt nach krümeligen, rauchigen Brot.
Bacon von Wheaty
Eine Packung kostet 1,99 Euro und beinhaltet 60 Gramm.bild: wheaty
Dieser Bacon besteht aus Seitan und schmeckt einfach fantastisch. Die Farbe ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig – die Streifen sehen eher grau als rosa aus – lassen sich aber mega gut anbraten, schmecken würzig und weniger nach Schinken als manche der anderen Produkte. Leider sind in der Packung nur fünf Baconstreifen enthalten und mit 3,32 Euro pro 100 Gramm ist der Bacon von Wheaty der teuerste – geschmacklich ist er aber mein Favorit.
Schinkenwürfel von Billie Green
Eine Packung kostet 1,99 Euro und beinhaltet 90 Gramm.bild: billie green
Die Schinkenwürfel von Billie Green haben einen großen Vorteil: Sie sind in drei einzelne kleinen Packungen unterteilt, sodass der Rest frisch bleibt, wenn man sich beispielsweise eine Portion veganes Rührei mit Speck zubereitet. In Margarine oder Öl angebraten entfalten die Würfel ein würziges und kräftiges Aroma, das die ganze Küche erfüllt. Sie schmecken lecker, behalten ihre Form und lassen sich gut anrösten.
Specky Räucher-Tofu von Lord of Tofu
Eine Packung kostet 2,69 Euro und beinhaltet 170 Gramm.bild: lord of tofu
Dieses Produkt fällt ein bisschen aus der Reihe. Denn obwohl der Tofu im "Bacon Style" ist, kann er mit den Bacon-Produkten anderen nicht mithalten. Die Konsistenz ist sehr bröselig, beim Schneiden des Tofus fällt er auseinander und an Bacon erinnert mich das Ganze wirklich gar nicht
Als Räuchertofu mit einer besonderen Note ist er solide – der beliebte "Black Forest Tofu" von Taifun ist ihm aber in Würzigkeit und Konsistenz klar überlegen. Von den getesteten Bacon-Sorten ist dieser Tofu am günstigsten mit nur 1,58 Euro pro 100 Gramm. Trotzdem fällt er leider durch.
Berlin-Bacon von Terra Vegane
Eine Packung kostet 3,99 Euro und beinhaltet 200 Gramm.bild: terra vegane
Obwohl auf der Packung steht, der Bacon wäre in Würfelform, entdecke ich eher eine Hackfleisch-ähnliche Konsistenz, als ich die eingeschweißte Plastikhülle aus der Schachtel hole. Das "Fleisch" bestehend aus Weizenprotein brate ich an und würze es noch mit etwas Sojasauce. Mit Gemüse und Hafer-Sahne ergibt sich daraus eine super leckere Soße.
Gerade für Aufläufe, Soßen, oder auch auf der Pizza – auf diese Idee bin ich durch die Terra Vegane Website gekommen – eignet sich der Bacon perfekt. Mit 2 Euro pro 100 Gramm ist er außerdem der zweitgünstigste Bacon aus dem Test – ich würde ihn wieder kaufen!
Fazit
Zugegeben, meine Erwartungen an den pflanzlichen Bacon waren hoch. Glücklicherweise wurden sie nicht enttäuscht. Eigentlich haben mir alle Sorten gut geschmeckt – manche stechen aber besonders hervor!
Der Tofu landet auf Platz 7, das liegt aber auch daran, dass er sich nicht wirklich mit den anderen vergleichen lässt. Denn er schmeckt zwar würzig, ist und bleibt aber ein Tofu. Daran kann auch der günstige Preis nichts ändern.
Manche Bacon-Sorten eignen sich besser für ein Sandwich, andere sind am leckersten in einer Soße. Ich lerne also: Bacon ist nicht gleich Bacon. Für Sandwiches empfehle ich den Wheaty-Bacon, die Baconstreifen von Billie Green sind aber auch echt gut.
In Soßen überzeugen der Berlin-Bacon von Terra Vegane und die Speckstreifen von Vivera. Und im (veganen) Rührei sind die Schinkenwürfel von Billie Green super.
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