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Dubai unter Wasser: Fake News über Gründe für tödliches Unwetter

An SUV splashes through standing water on a road with the Burj Al Arab luxury hotel seen in the background in Dubai, United Arab Emirates, Tuesday, April 16, 2024. Heavy rains lashed the United Arab E ...
Seit Tagen regnet es in Dubai und den umliegenden Emiraten stark.Bild: AP / Jon Gambrell
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Dubai unter Wasser: Verwirrung um Ursache für Unwetter – Fake News aufgedeckt

19.04.2024, 09:21
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Hohe Temperaturen, weltberühmte Gebäude und Luxus, wohin man schaut – Dubai löst bei vielen Menschen eine große Faszination aus. Trotz der Kritik an den Vereinigten Arabischen Emiraten aufgrund eingeschränkter Menschenrechte und geringer Pressefreiheit reisen jedes Jahr Millionen Urlauber:innen in die Großstadt am Persischen Golf.

Aktuell wird die Region jedoch von einem heftigen Wettereignis erwischt. Wo sonst im April Temperaturen um die 30 Grad Celsius herrschen und die Sonne scheint, regnet es aktuell in Strömen.

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Wetter in Dubai: Tote nach historischem Starkregen in Emiraten

Starkregen und Überschwemmungen haben in Dubai Autobahnen unter Wasser gesetzt und den Flughafen lahmgelegt. Auf den Straßen kämpften sich die Autos am Mittwoch durch Wassermassen, was zu langen Staus führte. Am Flughafen saßen Passagiere fest, da bereits am Dienstag zahlreiche Flüge gestrichen wurden.

In den Vereinigten Arabischen Emiraten waren am Dienstag bis zu 254 Millimeter Regen gefallen. Da ist mehr als ungewöhnlich – so viel Niederschlag verzeichnen die Emirate sonst in etwa zwei Jahren.

Ein 70-jähriger Mann kam nach Polizeiangaben ums Leben, nachdem er mit seinem Auto weggeschwemmt wurde. Auch in Oman waren infolge des Unwetters am Sonntag und Montag 18 Menschen gestorben.

Doch wieso wird eine Region, die sonst eher mit Hitze und Wassermangel zu kämpfen hat, plötzlich von einem solchen historischen Starkregen überrascht?

Dazu gab es in den vergangenen Tagen mehrere Theorien.

Starkregen in Dubai: Falsche Informationen wegen Wettermanipulation

Die deutsche Klimaforscherin Friederike Otto sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Stürme seien "höchstwahrscheinlich" durch die globale Erwärmung verschlimmert worden. Bereits im März gab es starke Regenfälle in Dubai. In den Staatsmedien ist aktuell von der größten Niederschlagsmenge seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1949 die Rede.

Auf Social Media führten viele Stimmen die derzeitigen Überflutungen fälschlicherweise auf Dubais Cloud Seeding zurück. Tatsächlich arbeitet das Emirat aktiv daran, das Wetter zu manipulieren – und hatte Regen selbst herbeiführen wollen.

Beim Cloud Seeding feuern Flugzeuge oder Generatoren Silberiodid oder Trockeneis in die Wolken, wodurch diese stärker abregnen sollen. Mit diesem künstlichen Regen kämpft Dubai gegen die langen Hitzeperioden an, die das Leben im Emirat zur körperlichen Belastung machen.

Was zunächst wie eine mögliche Erklärung klingt, ist in der Wissenschaft hochumstritten. Viele Expert:innen kritisieren Geoengineering und den Eingriff in die Natur scharf. Mit den Methoden wird der Klimawandel nicht gestoppt, sondern nur versucht, dessen Symptome zu lindern.

Jedoch: Das aktuelle Unwetter ist auf diese Maßnahmen nicht zurückzuführen.

Fake News: Meteorologe nimmt Aussage zu Cloud Seeding zurück

Auch der Meteorologe Ahmed Habib vom Nationalen Zentrum für Meteorologie in Abu Dhabi hatte gegenüber der Nachrichtenseite Bloomberg behauptet, dass unmittelbar vor den Unwettern mehrere Flugzeuge zu Cloud-Seeding-Missionen ausgeflogen seien, wie die Tagesschau in ihrem Faktenfinder berichtet.

Die Vorwürfe nahm Habib jedoch kurz darauf in einem Interview mit den "Gulf News" zurück. Vor und während der aktuellen Wetterlage sei kein einziger Cloud-Seeding-Flug durchgeführt worden. Es handele sich um Falschinformationen, die von einigen Medien und Social-Media-Konten verbreitet worden seien. Vielmehr seien starke Tiefdruckgebiete für die Unwetter verantwortlich, erklärte der Meteorologe.

"Eine Wolkenimpfung kann in diesem Fall keine Rolle spielen", sagte Andreas H. Fink, Professor für Meteorologie am Institut für Meteorologie und Klimaforschung des Karlsruher Instituts für Technologie, dem ARD-Faktenfinder. Cloud Seeding könne zwar den Ort, aber nicht die Menge des Niederschlags manipulieren.

(mit Material der AFP)

Hinweis der Redaktion: Dieser Text wurde am Freitag überarbeitet und auf den aktuellen Stand gebracht. Auch watson hatte die Cloud-Seeding-Vorwürfe aufgegriffen.

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