
Klimaneutral zu werden ist ein Versprechen, das viele Unternehmen geben, aber oft nur zu einem geringem Maße einhalten, wie Studienergebnisse des NewClimate Institute zeigen.Bild: dpa / Oliver Berg
Klima & Umwelt
07.02.2022, 15:4807.02.2022, 15:48
Die Klimaschutz-Versprechen von 25 der größten Unternehmen weltweit sind einer neuen Studie zufolge nicht vertrauenswürdig. Wie die Ergebnisse einer am Montag vom NewClimate Institute und Carbon Market Watch veröffentlichten Studie zeigen, reduzieren die Pläne von unter anderem der BMW Group, Carrefour oder auch der Deutschen Post DHL ihren Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase statt um 100 Prozent durchschnittlich nur um 40 Prozent. Damit verfehlen sie ihre Versprechen, "klimaneutral" zu werden.
Von 25 Unternehmen erfüllt nur eines sein Klimaversprechen
Zu den aufgedeckten "Vertrauensbrechern" gehören dabei allem voran die Deutsche Post DHL, die BMW Group, Carrefour, Nestlé und auch E.ON, JBS, Novartis, Saint-Gobain und Unilever. Sie seien der Studie nach von "sehr geringer" Integrität – also sehr geringer Vertrauenswürdigkeit. Nach Angaben der Studie bekam allein die Netto-Null-Zusage des dänischen Logistikkonzerns Maersk die Bewertung "angemessene Integrität" – gefolgt von Apple, Sony und Vodafone mit "mäßiger" Integrität. Den Zusagen von Amazon, Deutsche Telekom, Google, Hitachi, IKEA, Vale, Volkswagen und Walmart wurde dagegen nur eine "geringe Integrität" bescheinigt.
Versprechen führen Verbraucher und Behörden "in die Irre"
Wie der Hauptautor der Studie, Thomas Day vom NewClimate Institute gegenüber der dpa bilanzierte, fehle es den ehrgeizig klingenden Versprechen allzu oft an echter Substanz. Dies könne sowohl Verbraucher als auch Regulierungsbehörden "in die Irre führen". Der Studie zufolge werden sich 24 von 25 Unternehmen wahrscheinlich auf Kompensationsgutschriften unterschiedlicher Qualität verlassen: So setzen etwa zwei Drittel auf Wälder und andere natürliche Kohlenstoffspeicher, die aber etwa durch einen Waldbrand leicht wieder rückgängig gemacht werden können.
Als Konsequenz pocht der Experte Gilles Dufrasne von Carbon Market Watch auf strengere Regeln. "Wir brauchen Regierungen und Regulierungsbehörden, die diesem Greenwashing-Trend ein Ende setzen", sagte er der dpa. Dabei könnten vage Zielvorgaben sogar schlimmer sein als nichts zu tun, wenn sie die Öffentlichkeit in die Irre führen.
(mcm/dpa)
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