Nachhaltigkeit
Klima & Umwelt

Blaualgen-Alarm in deutschen Seen – so gefährlich ist das für Urlauber

06.09.2023, Berlin: Ein Mann auf einem SUP durchquert den Teppich aus Blaualgen in dem von der Havel gespeisten Stößensee. Foto: Soeren Stache/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Aktuell sind viele Badeseen grün eingefärbt.Bild: dpa / Soeren Stache
Klima & Umwelt

Blaualgen-Alarm in deutschen Seen – so gefährlich ist das für Urlauber

07.09.2023, 13:20
Mehr «Nachhaltigkeit»

Nach letzten regnerischen Augusttagen bringt der September vielerorts den Sommer zurück und damit auch die Badelust vieler Menschen. Während die meisten Freibäder angesichts des Herbstbeginns ihre Öffnungszeiten jedoch verkürzen, bleiben Seen und Flüsse ein beliebtes Ausflugsziel.

Diese natürlichen Gewässer sind aktuell jedoch vielerorts durchzogen von grünen Schlieren. Grund dafür sind Blaualgen. Die tückischen Mikroorganismen sehen zwar harmlos aus, können jedoch ganz schön gefährlich werden.

Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update! Hier findest du unseren Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne hier auch auf Instagram.

Nicht nur die Berliner Spree und der Wannsee sind momentan auffällig grün gefärbt. Auch an vielen anderen Badeseen in ganz Deutschland ist das Phänomen zu beobachten. Verursacht wird die Verfärbung durch die Blüte der Blaualgen, auch als ⁠Cyanobakterien⁠ bekannt. Die blühen vor allem im Spätsommer. Ihre Blüte wird durch hohe Temperaturen und Trockenheit befördert. Das kann fatale Folgen für die Badegäste haben.

Übelkeit, Durchfall und Erbrechen sollten ernst genommen werden

Zwar sind die Blaualgen in einer normalen Konzentration unbedenklich. Wenn sie sich jedoch stark vermehren, können die Mikroorgansimsen richtig gefährlich werden. Die Cyanobakterien produzieren nämlich viele giftige Stoffe. Die sind aber nicht nur für Fische und anderen Wasserbewohner unangenehm, sondern können ebenfalls unschöne Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen haben.

Cyanobacteria or blue-green algae,
Das grüne Phänomen wird von den sogenannten Cyanobakterien verursacht. Bild: E+ / NNehring

Kommen Badegäste in Hautkontakt mit den Blaualgen oder verschlucken sie versehentlich, kann dies zu Haut- und Schleimhautreizungen, Bindehautentzündungen und Ohrenschmerzen führen. Zu den Risiken gehören aber offenbar auch Übelkeit, Durchfall und Erbrechen, Gliederschmerzen und Atemwegserkrankungen. Davor warnt das Umweltbundesamt. Vor allem für Allergiker:innen kann der Badebesuch in Gewässern mit Blaualgen gefährlich werden.

Besonders wer mit Kindern in einem Natursee baden will, sollte die Warnungen vor Blaualgen ernst nehmen. Für sie sind die Cyanobakterien besonders gefährlich. Und auch beim See-Ausflug mit Hund gilt Vorsicht. Kontakt mit dem Algengift kann für die Vierbeiner sogar tödlich enden.

29.10.2022 Bocholt, Münsterland, Nordrhein Westfalen, Deutschland Sperrung wegen Blaualgen Alarm am Bocholter Aasee sorgen für Badeverbot und ist nach wie vor eine Gefahr für die Gesundheit von Mensch ...
Besonders für Kinder können die Algen gefährlich werden.Bild: IMAGO/Jöran Steinsiek

Klimakrise: In Zukunft mehr Algenbefall

Auch wenn Blaualgen eigentlich schon immer in Naturseen vorkommen, könnte der menschengemachte Klimawandel zu einer starken Zunahme des Phänomens führen. Die Universität Hamburg rechnet in Zukunft sogar mit einer Verdopplung der Cyanobakterien.

Da die Wasserqualität von Seen nur an öffentlichen Badestellen getestet wird, sollten Badegäste lieber selber hinschauen. Das Umweltbundesamt rät dazu, langsam ins Wasser zu gehen. Das Amt empfiehlt: "Wer knietief in grün gefärbtem Wasser steht und die Füße nicht mehr sieht, sollte nicht baden."

Neue Sprüche auf Verkehrstafeln begeistern Autofahrer

Die Durchfallquote bei der theoretischen Führerscheinprüfung liegt laut TÜV aktuell so hoch wie noch nie. Fast jeder Zweite muss diese demnach wiederholen, Expert:innen fordern in diesem Zusammenhang frühzeitige Bildung im Bereich Verkehr – bereits im Jugendalter.

Zur Story