Aktuell sind viele Badeseen grün eingefärbt.Bild: dpa / Soeren Stache
Klima & Umwelt
Nach letzten regnerischen Augusttagen bringt der September vielerorts den Sommer zurück und damit auch die Badelust vieler Menschen. Während die meisten Freibäder angesichts des Herbstbeginns ihre Öffnungszeiten jedoch verkürzen, bleiben Seen und Flüsse ein beliebtes Ausflugsziel.
Diese natürlichen Gewässer sind aktuell jedoch vielerorts durchzogen von grünen Schlieren. Grund dafür sind Blaualgen. Die tückischen Mikroorganismen sehen zwar harmlos aus, können jedoch ganz schön gefährlich werden.
Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update!
Hier findest du unseren
Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne
hier auch auf Instagram.
Nicht nur die Berliner Spree und der Wannsee sind momentan auffällig grün gefärbt. Auch an vielen anderen Badeseen in ganz Deutschland ist das Phänomen zu beobachten. Verursacht wird die Verfärbung durch die Blüte der Blaualgen, auch als Cyanobakterien bekannt. Die blühen vor allem im Spätsommer. Ihre Blüte wird durch hohe Temperaturen und Trockenheit befördert. Das kann fatale Folgen für die Badegäste haben.
Übelkeit, Durchfall und Erbrechen sollten ernst genommen werden
Zwar sind die Blaualgen in einer normalen Konzentration unbedenklich. Wenn sie sich jedoch stark vermehren, können die Mikroorgansimsen richtig gefährlich werden. Die Cyanobakterien produzieren nämlich viele giftige Stoffe. Die sind aber nicht nur für Fische und anderen Wasserbewohner unangenehm, sondern können ebenfalls unschöne Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen haben.
Das grüne Phänomen wird von den sogenannten Cyanobakterien verursacht. Bild: E+ / NNehring
Kommen Badegäste in Hautkontakt mit den Blaualgen oder verschlucken sie versehentlich, kann dies zu Haut- und Schleimhautreizungen, Bindehautentzündungen und Ohrenschmerzen führen. Zu den Risiken gehören aber offenbar auch Übelkeit, Durchfall und Erbrechen, Gliederschmerzen und Atemwegserkrankungen. Davor warnt das Umweltbundesamt. Vor allem für Allergiker:innen kann der Badebesuch in Gewässern mit Blaualgen gefährlich werden.
Besonders wer mit Kindern in einem Natursee baden will, sollte die Warnungen vor Blaualgen ernst nehmen. Für sie sind die Cyanobakterien besonders gefährlich. Und auch beim See-Ausflug mit Hund gilt Vorsicht. Kontakt mit dem Algengift kann für die Vierbeiner sogar tödlich enden.
Besonders für Kinder können die Algen gefährlich werden.Bild: IMAGO/Jöran Steinsiek
Klimakrise: In Zukunft mehr Algenbefall
Auch wenn Blaualgen eigentlich schon immer in Naturseen vorkommen, könnte der menschengemachte Klimawandel zu einer starken Zunahme des Phänomens führen. Die Universität Hamburg rechnet in Zukunft sogar mit einer Verdopplung der Cyanobakterien.
Da die Wasserqualität von Seen nur an öffentlichen Badestellen getestet wird, sollten Badegäste lieber selber hinschauen. Das Umweltbundesamt rät dazu, langsam ins Wasser zu gehen. Das Amt empfiehlt: "Wer knietief in grün gefärbtem Wasser steht und die Füße nicht mehr sieht, sollte nicht baden."
Jeden Sommer packen viele ihr Auto voll bis unter das Dach, voller Vorfreude und bereit für ihren Trip nach Italien, in Gedanken schon mit Sonnenbrille und Sommerlektüre am Strand. Vorher kommt allerdings noch die Anreise und eine stundenlange Fahrt im Auto.