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Klima & Umwelt

Neue Daten des Umweltbundesamtes: Deutschland verfehlt Klimaziel deutlich

Autos stehen am Morgen an einer Ampel in einer Schlange.
Das vorübergehende Emissionstief durch die Corona-Pandemie ist schon fast wieder verloren, beklagt der Präsident des Umweltbundesamtes, Dirk Messner. Eine besonders große Rolle spielt dabei der Verkehrssektor. Bild: dpa / Daniel Bockwoldt
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Neue Daten des Umweltbundesamtes: Deutschland verfehlt Klimaziel deutlich

15.03.2022, 12:2115.03.2022, 12:21
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Deutschlands Ausstoß an klimaschädlichen Treibhausgasen ist nach vorläufigen Zahlen im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent gestiegen. Damit verfehlt Deutschland selbst ein Jahr später noch das für 2020 gesetzte Ziel einer Treibhausgas-Reduktion von 40 Prozent im Vergleich zu 1990. Das geht aus Daten hervor, die das Umweltbundesamt (UBA) und das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium am Dienstag vorgestellt haben. Demnach sanken die Emissionen bislang lediglich um 38,7 Prozent im Vergleich zu 1990.

Die Zahlen sind noch vorläufig – endgültige Werte stehen erst zu Beginn des kommenden Jahres fest. Doch der Ausblick ist düster – so ging der Ausstoß von Treibhausgasen 2021 nicht zurück, sondern stieg nochmals um 33 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr. Besonders stark stiegen die Emissionen im Verkehrs- und Gebäudesektor.

Vorübergehendes Emissionstief durch Corona-Pandemie schon fast wieder verloren

"Die Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen von 2020 ist fast zur Hälfte schon wieder verloren", beklagte UBA-Präsident Dirk Messner. "Unsere Zahlen zeigen deutlich, dass die Ziele der Bundesregierung schnellstens angegangen werden müssen." So hingen die niedrigen Emissionen 2020 vor allem mit sinkender Mobilität und Produktionsrückgängen aufgrund der Corona-Pandemie zusammen.

Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Das bedeutet, dass die Bundesrepublik dann alle Treibhausgase vermeiden oder wieder binden müsste. Die Koalition aus SPD, Grünen und FDP will den Ausbau erneuerbarer Energien aus Wind und Sonne deutlich vorantreiben – neuerdings auch aufgrund des zunehmenden Drucks zum wichtigsten Gaslieferanten Russland.

(joe / dpa-afxp)

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