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Während viele Deutsche die letzten Züge des Sommers genießen und sich mit ihrem Auto in Richtung Ferien aufmachen, kommen die Aktivist:innen der Letzten Generation aus einem anderen Grund auf die Straßen. Vor allem in Bayern müssen viele Autofahrende aktuell mit Sitzblockaden und Straßensperrungen rechnen.
Für die bayerische Landeshauptstadt München kündigte die Letzte Generation kürzlich wochenlange Proteste an, auch in Regensburg kam es zum Wochenbeginn zu groß angelegten Blockaden. Für Anwohner:innen und Autofahrer:innen bedeuten die Proteste allerdings oft Stress, Aufregung und Frust – den man in Regensburg an einem Protestierenden im Rollstuhl ausließ.
Auf einem Video, das die Letzte Generation über die Plattform X (früher Twitter) verbreitete, ist eine hitzige Diskussion auf einer Straße in Regensburg zu sehen. "Haut's ab jetzt", schreit ein bayerischer Autofahrer, während er wütend auf die Protestierenden zuläuft.
Unter den Aktivist:innen ist auch Matthias Schimmrich. Der 35-Jährige hat nach Angaben der Aktivist:innen eine fortschreitende Autoimmunerkrankung und ist deshalb auf einen Rollstuhl angewiesen.
Die Autofahrenden in Regensburg schnappen sich kurzerhand die Griffe des Rollstuhls und versuchen, Schimmrich von der Straße zu zerren. Ein weiterer Aktivist filmt die Szene, dann eskaliert die Situation und ein Autofahrer schlägt ihm das Smartphone aus der Hand.
Vonseiten der Polizei hieß es zuletzt, dass nur die Beamt:innen in die Proteste eingreifen dürfen und die Aktivist:innen von der Straße ziehen können. Andernfalls können Autofahrer:innen Verwarnungen riskieren und wegen Straftaten angezeigt werden.
"Bitte lassen Sie das doch, rufen Sie doch die Polizei", bittet auch Schimmrich, nachdem er wieder auf die Straße gefahren ist. Erneut versucht der Autofahrer, den Rollstuhl von der Straße zu bewegen, steigt dann jedoch wütend wieder in sein Auto.
"Ihr haltet Leute auf, die mit dieser Thematik nichts am Hut haben", empört er sich noch an die Aktivist:innen gewandt. Die Mitglieder der Letzten Generation sehen das anders: "Er geht mit der Letzten Generation auf die Straße, weil die Klimakatastrophe unseren Sozialstaat und damit ihn bedroht", heißt es zu Schimmrich auf X.
Laut dem Post war auch die Polizei kurze Zeit später vor Ort und nahm den Aktivisten gemeinsam mit weiteren Protestierenden fest. "Er wird nicht aufhören, für seine Sicherheit und Freiheit einzustehen", unterstreicht die Gruppe Letzte Generation.
Die Letzte Generation organisiert seit 2021 besonders extreme Formen des Klimaprotests in ganz Deutschland. Allein für den morgigen Mittwoch sind Protestmärsche in fünf verschiedenen Städten angekündigt.
