Wo ist nur der Winter geblieben? Das dürften sich viele Menschen in Westeuropa derzeit fragen. Denn Deutschland und viele andere Länder erleben aktuell den bis jetzt wärmsten Februar seit 1881. Das berichtet unter anderem "daswetter.com".
Während in den vergangenen Jahren im Februar vielerorts Schnee fiel, war 2024 davon bislang keine Spur. Und die Wetterprognosen sagen auch für die kommenden Tage milde Temperaturen voraus. Ende der Woche werden im Süden Deutschlands 17 Grad erwartet, auch in Berlin klettern die Temperaturen am Freitag auf 16 Grad.
Während der Februar in Deutschland angesichts dieser Temperaturen wie ein Frühlingsmonat anmutet, ist in Teilen Frankreichs aktuell fast schon Sommer. Auch in Nordafrika sind schon besorgniserregende Thermometer-Rekorde geknackt worden. Wetter-Experte Jörg Kachelmann warnt angesichts dieser Entwicklung.
Vor allem die Region rund um die Pyrenäen ist von der ungewöhnlichen Wärmewelle betroffen. Am Donnerstag werden im Departement Pyrénées-Atlantiques 25 Grad Celsius erwartet – und das mitten im Februar. "Ein Sommermorgen schon im Südwesten Frankreichs", schreibt Kachelmann bei X, dem früheren Twitter.
Doch die Temperaturen in Frankreich sind nicht die einzigen, die den Wetter-Experten derzeit beschäftigen. Auch in Nordafrika, genauer gesagt in Marokko, spielt das Wetter aktuell verrückt. "Einfach nur irre, die Temperaturen in Marokko für einen Februartag", schreibt Kachelmann bei X.
In Tan-Tan, im Süden des Landes, ist mit 36,6 Grad am Mittwoch dem Wetterexperten zufolge ein neuer nationaler Monatsrekord aufgestellt worden. In Casablanca waren es zeitgleich 34,8 Grad. "Das sind 5 bis 10 Grad über der durchschnittlichen Höchsttemperatur für Juli und August", zeigt sich Kachelmann alarmiert.
Die milden Luftmassen aus Südwesteuropa und Nordwestafrika sind auch verantwortlich für die warmen Februartage in Deutschland.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erklärte am Mittwoch, dass zwar erst die Hälfte des Monats vorbei sei, die aktuelle Temperaturabweichung von rund 6 Grad vom mehrjährigen Klimamittel jedoch ihresgleichen suchten.
Zum Vergleich: Die bisher wärmstem Februarmonate von 1990 und 2020 brachten am Ende eine Abweichung von 5 bis 5,5 Grad. Eine nennenswerte Kältefront zeichnet sich laut DWD zumindest für die nächsten Tage nicht ab. "Die nächste Wärmewelle nimmt ihren Lauf."
Für den Spätwinter, der von Januar bis März andauert, rechneten die Klimaexpert:innen vom DWD damit, dass die Temperaturen im Schnitt über 2 Grad höher liegen werden als im Referenzzeitraum. Schon der Januar war um 1,66 Grad wärmer als zwischen 1850 und 1900.