Kurze Röcke, bunte und teils luftige Kostüme und ein "Bützchen" auf die Wange, die vom vielen Kölsch schon ganz gerötet ist: Die Jecken sind los, das gesamte Rheinland gerät langsam aber sicher in Feierlaune. Doch auch ein scharfer Februarwind errötet in diesem Jahr die Wangen.
Denn für die Närrinnen und Narren gibt es ein kleines Manko, das den Spaß an so manchem Kostüm nehmen könnte. Für die anstehenden Karnevalstage warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor starkem Unwetter und teils kräftigen Sturmböen.
Nach für den Februar vergleichsweise milden Temperaturen in den vergangenen Tagen bringt die Kaltfront eines Tiefdruckgebietes nun kühlere Luft und vor allem eine Menge Regen. Konkret sind laut DWD weite Teile des Rheinlands von Regenmengen von bis zu 80 Liter pro Quadratmeter betroffen.
Bis Freitagmorgen um 6 Uhr gilt entsprechend in insgesamt 15 Landkreisen eine amtliche Unwetterwarnung. Betroffen sind vorerst die Städte Aachen und Wuppertal sowie Orte wie Solingen, Remscheid und Hagen und kleinere Kreise in Nordrhein-Westfalen:
Neben heftigen Regenfällen drohen am Mittwoch und Donnerstag zudem teils kräftige Sturmböen. Der Wind erreicht in Nordrhein-Westfalen mitunter die Stärke 9, bei der laut Expert:innen schon kleinere Schäden an Häusern oder Bäumen verursacht werden können.
In den großen Hochburgen des Karnevals wie Köln und Düsseldorf gilt bisher nur eine mittlere Warnung vor markantem Wetter. Auch hier werden erhebliche Niederschlagsmengen erwartet, die zeitweise durch lokale Gewitter verstärkt werden könnten.
Expert:innen zeigen sich in diesem Zusammenhang auch besorgt wegen steigender Pegelstände rund um Rhein und Eifel. Kleinere Flüsse und Bäche können laut DWD durch den Dauerregen von Überflutungen betroffen sein, auch Erdrutsche werden nicht ausgeschlossen.
Bewohner:innen werden im Zuge der Unwetterwarnung dazu aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Im betroffenen Gebiet liegen Orte, die bereits in der Vergangenheit schwer durch Hochwasser geschädigt wurden.
Hier erwartet der DWD innerhalb von 48 Stunden Niederschlagsmengen von 50 Litern. Zum Vergleich: Im Ahrtal, wo ein Jahrhunderthochwasser 2021 mehr als 100 Menschenleben forderte, fielen mehr als 200 Liter innerhalb von 36 Stunden.
Trotzdem hat das aktuelle Unwetter den Westen Deutschlands bereits fest im Griff. Die Polizei warnte alle Autofahrer:innen vor starkem Aquaplaning, auf der A40 im Ruhrgebiet kam es zwischen Bochum und Essen bereits zu mehreren Unfällen. Autos konnten am Mittwochmorgen zunächst nur Schrittgeschwindigkeit fahren.
Entspannung wird wettertechnisch erst zum Wochenende erwartet. Ab Samstag darf sich auch das Rheinland wieder über erste Sonnenstrahlen freuen, die Temperaturen steigen wieder auf über zehn Grad. Zumindest der Rosenmontagszug dürfte damit allemal gesichert sein.