
Durch Wetterextreme aufgrund der Erderhitzung schießen die Preise zahlreicher Produkte in die Höhe. Bild: NBCUniversal / Bravo
Klima & Umwelt
Auf Spanien rollt eine extreme Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 40 Grad zu – und das im April. Dieser April könnte der trockenste seit Beginn der spanischen Wetteraufzeichnungen werden, wie die zuständige Behörde vermutet. Die anhaltende Dürreperiode und Hitze sind ein weiteres Anzeichen der fortschreitenden Klimakrise. Mit Folgen, die auch wir in Deutschland zu spüren bekommen.

Es herrscht Dürre, das Grundwasser ist knapp: Darunter leiden auch die Olivenhaine in Spanien. Bild: Getty Images Europe / Carlos Gil
Denn Spanien ist Europas Obst- und Gemüsegarten: 2021 hat das Land 29 Millionen Tonnen Obst und Gemüse angebaut – das ist mehr als ein Viertel der Produktion in der gesamten Europäischen Union. Die Hälfte davon wird exportiert, so gut wie alles in EU-Staaten.
Die Frage aber ist: Wie lange wird das noch so bleiben? Denn Spanien trocknet aus.
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Supermarkt: Olivenöl droht zum Luxusprodukt zu werden
Und das hat selbst auf Olivenbäume, die Trockenheit eigentlich ganz gut vertragen, gravierende Folgen: Sie tragen weniger Früchte, die Früchte sind kleiner und fallen vor Erntebeginn ab. Und das merken auch wir Verbraucher:innen an der Supermarktkasse – die Preise steigen seit Monaten an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes war Olivenöl in Deutschland im Vergleich zum März im Vorjahr 20 Prozent teurer. Laut dem "Spiegel" lagen die Preise für Olivenöl in Italien sogar um 46 Prozent höher.
"Man ist als Erzeuger völlig hilflos."
Conrad Bölicke, Leiter des Olivenölprojekts Artefakt
Branchenkenner:innen fürchten, dass die Qualität bei preiswerten Olivenölen weiter abnehmen könnte, damit ein stärkerer Preisanstieg vermieden werden kann.

Die Oliven werden kleiner oder fallen vor Erntebeginn ab – mit Folgen auch für uns in Deutschland.Bild: AFP / ELVIS BARUKCIC
Denn schon jetzt reiht sich Olivenöl in die Liste der Lebensmittel ein, deren Preise aufgrund der hohen Inflation besonders gestiegen sind, wie die Verbraucherzentrale aufzeigt. Dabei spielen auch Missernten durch Frost und Unwetter in vielen Erzeugerländern im Mittelmeerraum eine wichtige Rolle, wie die Verbraucherzentrale erläutert.
Klimakrise stellt Olivenbauern und Landwirt:innen vor Probleme
Die Klimakrise mit Extremwetterereignissen wie Hitzewellen, Frost und Starkregen machen Olivenbauern und -bäuerinnen in Spanien, Italien, Griechenland und Kroatien einen Strich durch die Rechnung. "Man ist als Erzeuger völlig hilflos", erklärte Conrad Bölicke, Leiter des Olivenölprojekts Artefakt, gegenüber dem "Spiegel".
Und der Ausblick dürfte keinen Mut machen: Wie der "Spiegel" schreibt, seien nach Prognosen der Europäischen Kommission in der vergangenen Saison in der EU etwa 35 Prozent weniger Olivenöl produziert worden als im Mittel der letzten fünf Jahre. In Spanien sei die Produktion gar um 54 Prozent zurückgegangen.
Und dabei spiele das Land eine besonders wichtige Rolle: Bislang produzierte Spanien etwa die Hälfte des weltweit verkauften Olivenöls. Ob die Klimakrise dies auch weiterhin zulässt, bleibt abzuwarten.
Der Autoverkehr ist das große Sorgenkind des Umweltschutzes. Im Gegensatz zu anderen Bereichen sind die durch den Verkehr bedingten Treibhausgasemissionen in den letzten drei Jahrzehnten in der EU stark gestiegen.