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Klima & Umwelt

Wetterwechsel: Sonne und Frost bedrohen Wein- und Erdbeerernte 2024

Frostschäden an Weinstöcken Späte Nachtfröste haben im Elbtal zu starken Frostschäden im Weinanbau geführt. Durch die schon sehr hohen Frühlingstemperaturen, waren die meisten Weistöcke schon sehr wei ...
Die niedrigen Temperaturen machen Winzern zu schaffen. Frostschäden an Weinstöcken können die Ernte gefährden.Bild: imago images / Sylvio Dittrich
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Wetterwechsel: Sonne und Frost bedrohen Wein- und Erdbeerernte 2024

25.04.2024, 07:50
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"April, April, der macht, was er will" – das bekannte Sprichwort macht sich derzeit alle Ehre. Von eisigen Temperaturen rund um den Gefrierpunkt bis zu über 20 Grad und Frühlingsgefühle war bisher alles dabei. Die Temperaturschwankungen machen Landwirt:innen große Sorgen.

Besonders die Minusgrade der vergangenen Nächte haben mancherorts vielen Pflanzen zugesetzt. Betroffen davon sind gleich mehrere Obst- und Gemüsesorten. Vor allem die Wein- und Erdbeerernte ist in Gefahr. Einige Bäuer:innen klagen über Totalausfälle.

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Wetterwechsel: Weinbauern berichten von massiven Ernteausfällen

In Sachsen haben die Minusgrade in der Nacht von Montag auf Dienstag großen Schaden angerichtet. Felix Hößelbarth, Vorsitzender des Weinbauverbandes Sachsen, geht von Ernteausfällen in den Weingebieten von 90 bis 100 Prozent aus. "Wir haben einen massiven Ernteschaden, obwohl es erst der Anfang der Saison ist", sagt er der "Bild".

Zwar wurden seinen Angaben zufolge an manchen Orten Maßnahmen zum Frostschutz angewandt, etwa Feuerschalen. Doch auch diese konnten den Schaden bei Temperaturen von minus 5 Grad nicht verhindern.

Ein weiteres Problem ist, dass Landwirte ihre Pflanzen mit Gasbrennern oder anderen Lampen bei Frost zwar wärmen könnten. Doch die Brennstoffe werden immer teurer, wie Matthias Sommer von der Agrargenossenschaft Helmsdorf im "MDR" betont.

Temperaturschwankungen: Bauern rechnen mit Ernteausfällen bei Wein

Auch das Staatsweingut Schloss Wackerbarth befürchtet je nach Standort und Rebsorte mit deutlichen Ertragsausfällen. "Ob wir diese durch unsere Frostschutzmaßnahmen zumindest minimieren konnten, wird sich erst in den nächsten Tagen zeigen", sagt der Sprecher Martin Junge der "Bild".

Die großen Temperaturschwankungen sind verheerend. Denn dass zu dieser Jahreszeit in mehreren aufeinanderfolgenden Nächten Frostschutz angewandt werden muss, ist normal. "Nicht üblich ist jedoch, dass unsere Reben zu diesem Zeitpunkt im April bereits so weit ausgetrieben sind", sagt er in Hinblick auf die hohen Temperaturen vor dem Kälteeinbruch.

dpatopbilder - 23.04.2024, Sachsen-Anhalt, Sülzetal: Der Mond scheint auf der Plantage vom Obsthof Hornemann über Aprikosenbäumen unter denen Frostschutzkerzen brennen. Durch die Flammen erwärmt sich  ...
Bauern haben versucht, ihre Obst- und Gemüseernte mit Frostschutzkerzen zu sichern.Bild: dpa / Klaus-Dietmar Gabbert

In diesem Jahr sind wegen des sonnigen und milden Wetters ihm zufolge die Pflanzen vier Wochen früher als normal ausgetrieben. In diesem Stadium der Pflanzen sei der Frost in der Nacht "eine Bedrohung für alles, was an unseren Reben grün ist". Die Folge können Ernteverluste bis hin zum Totalausfall sein. Ähnliches berichtet der Weinbauverband Saale-Unstrut in Freyburg. Dort begann der Austrieb laut "MDR" zwei Wochen früher als sonst.

Auf Social Media äußern bekannte Weingüter wie Pawis oder Beyer sowie zahlreiche Hobby-Winzer entlang der Unstrut ihre Besorgnis über erhebliche Einbußen. Winzer im Saale-Tal melden teilweise komplette Ernteausfälle. Ebenso sind Winzer in der Nähe von Höhnstedt an den Mansfelder Seen von den Folgen betroffen. Normalerweise überleben die Reben nach solchen Frösten, aber die betroffenen Weinberge werden in diesem Jahr kaum Ertrag abwerfen. Der Weinbauverband ist derzeit dabei, das Ausmaß der Schäden bei den Winzern zu ermitteln.

Frost setzt Pflanzen zu: Erdbeer-Ernte in Gefahr

Auch andere Obst- und Gemüsesorten sind von den Wetterschwankungen betroffen. Der Frost in den vergangenen Tagen hat in Sachsen-Anhalt vor allem auch großen Schaden bei Erdbeeren angerichtet. So berichtete Ingo Hindorf vom Spargel- und Erdbeerhof Langeneichstädt am Geiseltalsee dem "MDR", dass die Erdbeerernte teils komplett zerstört wurde. Zwar hatte man zum Schutz ein Vlies über die Pflanzen gespannt, doch dieses hat offenbar nicht ausgereicht. Auch der Spargel hätte gelitten. Zumindest so weit, dass das Wachstum verzögert werde.

Wenn die Temperatur über längere Zeit unter minus zwei Grad fällt, drohen laut Sommer von der Agrargenossenschaft Helmsdorf in der Region auch große Ernteausfälle bei Apfel-, Aprikosen- und Kirschbäumen.

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