Seit Jahresbeginn wird Australien von schweren Regengüssen und Überschwemmungen heimgesucht.Bild: XinHua / Bai Xuefei
Klima & Umwelt
So viel Regen gab es in Sydney fast noch nie: Nur
einen Monat nach den katastrophalen Überschwemmungen an der
australischen Ostküste sind Teile der Millionenmetropole erneut von
Starkregen betroffen. In nur drei Monaten sei in der Stadt mit dem
weltberühmten Opernhaus so viel Niederschlag gefallen wie sonst in
einem ganzen Jahr, zitierte der Sender "7News" am Donnerstag einen
Sprecher der australischen Meteorologiebehörde.
Besonders gefährlich
war die Situation in den südlichen Vororten Woronora und Bonnet Bay,
wo die Behörden Evakuierungsbefehle für Tausende Anwohner erteilten.
Tagelanger Starkregen hatte schon im Februar und März zu historischen
Überflutungen vor allem im Norden des Bundesstaates New South Wales
und im angrenzenden Queensland geführt. In Sydney hatte es dabei
zweieinhalb Wochen lang fast ununterbrochen geregnet. Meteorologen
sprachen damals schon vom nassesten Jahresbeginn in der größten Stadt
des Landes seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1858.
Starkregen in Australien sorgt für massenhaft Krabbeltiere
Die Feuchtigkeit hat einen weiteren unliebsamen Effekt: "Australiens
berüchtigte "creepy crawlies" (gruselige Krabbeltiere) sind in Massen
unterwegs und suchen Zuflucht vor dem "unerbittlichen Regen",
berichtete der Sender "9News" unter Berufung auf Experten.
Zahlreiche
Bürger berichteten in sozialen Netzwerken von einer massiven Zunahme
an Blutegeln. Aber auch Schlangen und Spinnen sind auf dem Vormarsch,
darunter die gefährliche Sydney-Trichternetzspinne – die giftigste
Spinnenart der Welt. Seit der Entwicklung eines Gegengifts im Jahr
1981 gab es allerdings keinen eindeutig der Spinne zugeordneten
Todesfall mehr.
Eine Bürgerin aus Sydney habe allein in den vergangenen zwei Monaten
ein halbes Dutzend Trichternetzspinnen beim Gegengiftprogramm des
Australian Reptile Park abgegeben, sagte der Reptilienpfleger des
Parks, Sam Hermann. Dies sei ein klarer Hinweis auf die massive
Zunahme der Sichtungen. Es gebe aber keinen Grund zur Panik: Die
Tiere seien nicht darauf aus, Menschen vorsätzlich zu verletzen. Am
besten sei es, ruhig zu bleiben und die Tiere sicher einzufangen – aber auch, einen Kompressionsverband für alle Fälle bereitzuhalten.
Behörden warnen vor möglichen Erdrutschen
Ein Ende des Regens ist derweil nicht in Sicht: Zwar werde er am
Wochenende nachlassen, jedoch würden ab Dienstag neue Niederschläge
erwartet, erklärte der Wetterdienst. "Der Boden ist mit Wasser gesättigt,
die Flüsse sind voll, die Dämme sind am Limit", sagte Dean Story von
den Notdiensten des Bundesstaates New South Wales. Die Behörden
warnten wegen der instabilen Böden auch vor möglichen Erdrutschen.
(joe/dpa)
Zum Wochenbeginn kündigten die Wetterexpert:innen bereits an: Ein paar Tage müssten wir noch durchhalten – dann wird das Wetter endlich wieder besser. Nachdem der April schon zu Monatsbeginn ein paar sommerliche Tage hervorgebracht hatte, soll es nun wieder so weit sein.