
Auch in diesem Jahr wurde im Amazonas-Gebiet großflächig Regenwald verbrannt.Bild: imago images / Fotoarena
Klima & Umwelt
14.01.2021, 16:3714.01.2021, 19:51
Weltweit wappnen sich Länder einem UN-Bericht zufolge
bei weitem noch nicht ausreichend gegen Klimaschocks. Die Staaten
hätten zwar Fortschritte bei der Planung von Maßnahmen erreicht, um
sich an die Klimaveränderungen anzupassen, hieß es in einem am
Donnerstag veröffentlichten Bericht des UN-Umweltprogramms (Unep).
Allerdings gebe es vor allem in Entwicklungsländern noch sehr große
Lücken bei der Finanzierung und Umsetzung dieser Maßnahmen zum Schutz
vor den Folgen des Klimawandels wie Dürren, Überschwemmungen und dem
Anstieg des Meeresspiegels.
Bericht zeigt: 2020 war "Jahr der verstärkten Klimafolgen"
"2020 war, zusätzlich zu Covid-19, das Jahr der verstärkten
Klimafolgen", sagte Unep-Chefin Inger Andersen. Diese würden sich nur weiter verstärken. Selbst wenn man es schaffen sollte, die
Erderwärmung zu verringern, "Entwicklungsländer werden leiden, das
ist klar." Daher sei es extrem wichtig, dass die Staaten sich
verstärkt an den Klimawandel anpassten.
"Entwicklungsländer werden leiden, das ist klar."
Unep-Chefin Inger Andersen
Mit dem Pariser Klima-Abkommen einigten sich die Vertragsstaaten 2015
darauf, die laufende Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu
senken, wenn möglich sogar auf 1.5 Grad. Das Abkommen sieht auch vor,
dass die Länder Adaptierungsmaßnahmen planen und ergreifen, um ihre
Anfälligkeit für Klimaveränderungen zu reduzieren und besser mit
Klimaschocks umzugehen. Der am Donnerstag veröffentlichte Bericht ist
der fünfte sogenannte "Adaptation Gap Report" von Unep.
Nur 5 Prozent der Finanzierung für Anpassungsmaßnahmen
Der Bericht zeigt, dass fast Dreiviertel aller Unterzeichnerstaaten
mindestens ein nationales Planungsinstrument für die Anpassung an
Klimaveränderungen angenommen hätten. Allerdings liege die
Finanzierung für Anpassungsmaßnahmen bei nur fünf Prozent der
gesamten Klima-Finanzierung, sagte Andersen. "Das ist viel weniger,
als wir brauchen."
Gerade für Entwicklungsländer, die stärker unter Klimaschocks leiden,
ist die Anpassung extrem wichtig. Denn bislang sei die Fähigkeit von
Staaten, mit dem Klimawandel umzugehen, sehr unterschiedlich, sagte
Petteri Taalas, der Generalsekretär der Weltwetterorganisation (WMO).
So hätten die Behörden in den USA beim Hurrikan Harvey die
betroffenen Menschen weitgehend in Sicherheit bringen können, während
die Behörden in Mosambik nicht die Mittel gehabt hätten, die
Bevölkerung vor dem Zyklon Idai zu schützen.
(vdv/dpa)
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