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China: Kampf gegen Luftverschmutzung soll Hitze im Pazifik verursacht haben

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China hatte 1987 ein Gesetz eingeführt, um die Luftverschmutzung zu verringern.Bild: IMAGO images / NurPhoto
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Chinas Kampf gegen Luftverschmutzung soll Hitze im Pazifik verursacht haben

07.05.2024, 19:1807.05.2024, 19:29
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Der Industriesektor ist weltweit einer der größten Treiber der Klimakrise. Laut Umweltbundesamt stieß die Industrie hierzulande im Jahr 2022 mehr als 110 Millionen Tonnen CO₂-äquivalente Treibhausgase aus.

Durch Verbrennungsprozesse kommen auch menschengemachte Aerosole wie Ruß sowie auf Sulfat und Ammonium basierende Partikel hinzu, die in die Umwelt abgegeben werden.

Um schädliche Emissionen und deren Auswirkungen für die Klimakrise und unsere Gesundheit zu begrenzen, haben viele Nationen mittlerweile Maßnahmen ergriffen, um die Luftverschmutzung zu verringern. In China könnte das nun allerdings ungeahnte Folgen verursacht haben.

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Forscher führen Meereserwärmung auf Reduktion von Aerosolen zurück

Wie der "Spiegel" berichtet, zeigt eine neue Studie der University of Illinois, dass die geringere Luftverschmutzung in China für steigende Hitze im Nordpazifik gesorgt haben könnte. Das hätten die Analyse von Messdaten und verschiedene Computersimulationen ergeben.

Der Grund hierfür ist so kurios wie simpel: Die menschengemachten Aerosole, die China bewusst verringern wollte, haben in der Luft einen kühlenden Effekt. Ist die Luftfeuchtigkeit hoch, regen Aerosole auch die Bildung von Regentropfen und Wolken an. Aerosole werden daher oft auch als "Gegenspieler der Treibhausgase" bezeichnet.

Durch den Rückgang der Aerosole in China seien die Meeresoberflächentemperaturen im Nordpazifik zwischen 2010 und 2020 entsprechend stark angestiegen, schreiben die Forschenden in ihrer Studie.

Der Effekt wird als Fernwirkung bezeichnet. Werden in China weniger Aerosole ausgestoßen, wird ein Tiefdruckgebiet über der Inselgruppe Aleuten (zwischen Nordamerika und Asien) verstärkt und verlagert sich nach Süden.

Die Verlagerung sorgt für schwächere Westwinde über dem Nordostpazifik und reduziert die Verdunstungskühlung. Dadurch kann die Temperatur der Meeresoberflächen an der Westküste der USA steigen, was wiederum Dürren in Kalifornien begünstigt.

Colorful coral reef with shoal of fishes scalefin anthias at the bottom of tropical sea, 26.09.2021, Copyright: xmychadre77x Panthermedia24144996
Erwärmen sich die Meere, gefährdet das die Artenvielfalt.bild: IMAGO images / Panthermedia

Artenvielfalt der Meere leidet unter Erwärmung im Pazifik

In der Studie heißt es, dass die Erwärmung der Meeresoberflächen schwerwiegende Auswirkungen auf die Meeresökosysteme gehabt habe. So beeinflussen steigende Temperaturen unter anderem die Artenvielfalt negativ. Laut der Naturschutzorganisation "Pro Wildlife" seien Meereslebewesen hitzeempfindlicher als jene, die an Land leben.

"Bei vielen Organismen im Meer ist die Wassertemperatur die Körpertemperatur", heißt es bei der Organisation. "Schon ein halbes Grad Celsius kann den Tieren Probleme bei der Nahrungssuche oder bei der Fortpflanzung bereiten." So manche Art könnte entsprechend durch die verringerte Anzahl an Aerosolen aus China bedroht werden.

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