Die Coronavirus-Pandemie ist dramatisch. Doch auch in anderen Bereichen des Lebens auf der Welt spielen sich derzeit Tragödien ab: So droht dem Great Barrier Reef vor Australiens Nordostküste erneut ein großes Korallensterben.
Als Bleiche wird ein Verblassen der farbenprächtigen Steinkorallen bezeichnet. Bei zu hohen Wassertemperaturen stoßen die Nesseltiere die für die Färbung sorgenden Algen ab, mit denen sie sonst in einer Gemeinschaft zu gegenseitigem Nutzen leben. Ohne die sogenannten Zooxanthellen können sie auf Dauer nicht überleben und sterben ab, wenn sich die Algen nicht binnen einiger Wochen oder Monate wieder ansiedeln.
Das Great Barrier Reef dehnt sich auf einer Fläche von mehr als 344.000 Quadratkilometern aus und übertrifft damit die Größe Italiens. Bereits 2016 und 2017 waren geschätzt ein Drittel bis die Hälfte der Korallen abgestorben, nachdem sich die Meerestemperaturen erhöht hatten.
Doch nicht alle gebleichten Korallen sterben: Leicht oder mittelschwer gebleichte Korallen können sich wieder erholen.
Die jetzt festgestellte Korallenbleiche ist den Angaben der Behörde zufolge auf wärmere Wassertemperaturen besonders im australischen Sommermonat Februar zurückzuführen. Derzeit beobachten Experten aus der Luft etwa 1000 Riffe, um das gesamte Ausmaß der Korallenbleiche einzuschätzen, wie es weiter hieß. Die von Touristen meistbesuchten Riffs im Norden oder der Mitte des Great Barrier Reef weisen lediglich eine moderate Bleiche auf, wie es hieß.
Der Klimawandel stellt der Behörde zufolge nach wie vor die größte, einzelne Gefahr für das Riff dar. Die Vereinten Nationen haben in der Vergangenheit gewarnt, dass 90 Prozent aller Korallen auf der Welt abstürben, wenn die globalen Temperaturen um 1,5 Grad Celsius stiegen.
(ll/dpa)