In Neuseeland sind Hunderte Menschen vor schweren Überschwemmungen in Sicherheit gebracht worden. Die Behörden riefen am Mittwoch in drei Regionen der neuseeländischen Südinsel den Ausnahmezustand aus, nachdem ein Tropensturm mit heftigen Regenfällen Hochwasser in mehreren Flüssen ausgelöst hatte. Wichtige Straßenverbindungen waren wegen umgestürzter Bäume unterbrochen worden.
Allein in der Stadt Nelson an der Westküste der Südinsel mussten 233 Häuser geräumt werden, nachdem innerhalb von nur 15 Stunden so viel Regen gefallen war wie normalerweise in einem Monat. Der Fluss Maitai wurde zum reißenden Strom und überschwemmte Häuser und Straßen. Bürgermeisterin Rachel Reese sprach von einem "Jahrhundertereignis". Rettungstrupps und Soldaten waren im Einsatz.
Auch auf der Nordinsel gab es heftige Regenfälle und Sturm; drei Menschen wurden bei einem Verkehrsunfall verletzt, nachdem ein Baum auf eine Schnellstraße gestürzt war.
Die größte Versicherungsgesellschaft des Landes, IAG, forderte ein Ende der Bautätigkeit auf Gebieten, die von Überschwemmungen bedroht sind. Statistiken zufolge liegen ein Prozent der Wohngebäude in Neuseeland in solchen Gebieten, was 20.000 Wohnhäusern entspricht.
Für das derzeitige Extremwetter in Neuseeland halten Forschende den Klimawandel für mitverantwortlich. Sein genauer Einfluss auf die Ereignisse sei zwar noch nicht analysiert, aber der Klimawandel spiele "mehr als wahrscheinlich eine Rolle", zitiert der "New Zealand Herald" den Geografen Daniel Kingston von der Universität Otago.
Im Nordwesten Chinas sind bei Überschwemmungen laut Medienberichten mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. 36 weitere Menschen galten laut einem Bericht des Staatsfernsehens als vermisst, nachdem heftige Regenfälle am Donnerstag Erdrutsche ausgelöst hatten, die einen Fluss aus seinem Lauf brachten. Rettungskräfte suchten demnach in bergigem Gebiet in der Provinz Qinghai nach Überlebenden und weiteren Opfern. Im Juni mussten bei Überschwemmungen in Südchina mehr als eine halbe Million Menschen aus ihren Häusern fliehen.
Derzeit sorgt eine extreme Hitzewelle im Südwesten des Landes zu Stromausfällen und vorübergehenden Fabrikschließungen. Laut dem chinesischen Wetterdienst ist es die längste Hitzewelle in China seit Beginn der Wetter Aufzeichnungen 1961. Registriert wurden seit Juni 64 Tage ununterbrochener Hitzewarnungen.
(sb/fas/afp)